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  • RIVALISIERENDE MÄNNLICHKEITEN.

    INSZENIERUNG VON MASKULINITÄT IN DER VORMODERNE


    Rivalisierende Männlichkeiten“ – unter diesem Titel fand im Wintersemester 2012/13 gemeinsam mit Prof. Dr. Annmarie Rasmussen (Duke University Durham, NC, USA) und Dr. Regina Hanemann (Historisches Museum, Bamberg) ein Projekt-Seminar statt, das sich den unterschiedlichen Vorstellungen von Männlichkeit und deren Inszenierung vom Mittelalter bis zur Gegenwart widmete.

    Im Fokus stand dabei die Erarbeitung methodischer Zugänge (gender, queer studies, post colonial studies, Intersektionalität) und ihre Anwendung auf Texte und Objekte der europäischen Vormoderne. Neben den üblichen Seminarsitzungen arbeiteten die Bamberger Studierenden mit amerikanischen Studierenden der Duke University via Videokonferenz zusammen, um dabei ihr eigenes Wissen bzw. ihre eigenen Fragestellungen bei ihren Untersuchungen während des Semesters zu diskutieren und zu vertiefen.

    Ziel des Seminars war die Erstellung der hiesigen virtuellen Ausstellung. Anhand der Auswahl von Objekten aus dem Historischen Museum der Stadt Bamberg haben sich vier zentrale Formen von mittelalterlicher Männlichkeit herauskristallisiert.

    • Projektleitung und -betreuung: Prof. Dr. Ingrid Bennewitz, Dipl.-Germ. Sabrina Hufnagel, Janina Dillig, M.A. (Didaktische und wissenschaftliche Betreuung)
      Kooperationspartner:

      Dr. Regina Hanemann (Historisches Museum Bamberg, Bereitstellung der Ausstellungsobjekte);

      Prof. Dr. Ann Marie Rasmussen, Steffen Kaupp (Duke University, N.C./USA, Lehrkooperation),

      Ausstellungsprojekt der Duke University zur Inszenierung von Männlichkeit in der Moderne: Rivalrous Masculinities

    • Wir danken dem Historischen Museum Bamberg für die Bereitstellung der Objekte und möchten gleichzeitig darauf hinweisen, dass eine Vervielfältigung o.ä. dezidiert untersagt ist (vgl. Disclaimer).

  • RITTERLICHKEIT

     

    Pferd, Rüstung und Schwert - Kampf oder zuht? Die höfische Literatur vermittelt uns Werte wie staete, triuwe und minne wenn sie von Rittern erzählt, zugleich aber waten die Kämpfer im Kampfeszorn bis zu den Knien im Blut.

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    • Ritterkopf (Bearbeiterin: Anna Barbara Werner)

      Ein Mann ohne Körper - Ein Kopf auf der Suche nach Identität

      Ein Gesicht, das den Betrachter in seinen Bann zieht: Ein gerüsteter Mann aus kaltem Stein, der dennoch so lebendig wirkt.

      Dieser Ritterkopf aus dem 13. Jahrhundert wirft Fragen auf und regt zu Spekulationen an.

      Wer war er? Was stellt(e) er dar? Findet man seine Gestalt vielleicht in der mittelalterlichen Literatur wieder? Kann man ihn zu tief- greifenden kulturhistorischen Vergleichen heranziehen oder handelt es sich einfach "nur" um ein Kunstwerk?

      Das Objekt des Kunsthistorischen Museums Bamberg gehört in dieser virtuellen Ausstellung in die Rubrik „Ritterlichkeit“. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie unter den nachfolgenden Verlinkungen.

       

    • Es ist nur ein Fragment, dennoch gibt es zahlreiche kleine Details zu entdecken. Der Ritterkopf verrät erst Schritt für Schritt seine Geschichte.

    • Welche Hintergrundinformationen gibt der Mann aus Stein über sich preis? So mancher Wissenschaftler hat sich in den vergangenen Jahrzehnten seiner angenommen und versucht, ihm seine Geheimnisse zu entlocken.

    • Wie kann ein steinerner Kopf maskulin sein? Die Interpretation dieses Objektes kann in zahlreiche Richtungen führen. Doch, ist ein Kopf genauso männlich wie ein stattlicher Ritter in Rüstung?

    • Welche Rolle könnte dieser Ritter gespielt haben? Anhand von unterschiedlichen Textstellen soll ihm eine Bedeutung, eine Berufung gegeben werden.

    • Ein Resumé, einige letzte Gedanken finden hier Platz. Wer könnte er gewesen sein?

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      Bamberger Siegelstempel

      Der Bamberger Siegelstempel  (Bearbeiterin: Madeleine Funk)

      Ritter – Strichmännchen – Mann – Heiliger

      Fusion von Männlichkeitskonzeptionen am Bamberger Siegelstempel

      Man kann sich beim Anblick dieses Siegelstempels kaum vorstellen, dass damit Macht ausgedrückt werden sollte. War es nicht eine Utensilie zur feierlichen Beglaubigung wichtiger Dokumente? Sollte das nicht etwas imposanter Aussehen?

      Im Folgenden zeigt Madeleine Funk welche Macht, Stärke, Überlegenheit, Heiligkeit und Ambivalenz im Bamberger Siegelspiegel zusammenfließen. Kein noch so kleines Detail ist ohne Bedeutung. Wagen Sie einen zweiten Blick!

    • Es werden Körperhaltung, Inschrift und andere aufschlussreiche Details analysiert und dechiffriert. Die Mehrdeutigkeit des Objekts wird durch das hier aufbereitete Wissen erst erkennbar. Der Heilige Georg ist spielt eine entscheidende Rolle. Er vereint den Ritter und Krieger, den Heiligen und Märtyrer und darüber hinaus gilt er auch als Drachentöter. Hier wird seine Legende aufgerollt und in Kontext gesetzt: sein Leben, seine Position in der katholischen Kirche und seine Funktion als Schutzpatron. Doch wo steckt die Struktur in dieser Flut von Aspekten?

    • Wenn hegemoniale Männlichkeit auf Heiligkeit trifft: der Gewappnete, der Heilige, der Auserwählte, der Ideale - all diese Typen sind hier verkörpert. Doch in welcher Position stehen sie untereinander? Gibt es Dominanz? Siegt am Ende doch der Heilige? Und welche Relevanz hat das alles für uns heute? 

    • Inzwischen wissen wir um die Ähnlichkeit zum Hl. Georg, aber warum ist er dennoch als Ritter abgebildet? Welche Position nimmt Heiligkeit in der Literatur des Mittelalters ein? Hartmann von Aues Gregorius zeigt uns den Aufstieg und Fall eines Ritters, der am Ende zum Papst ernannt wird – perfekt für einen Vergleich von Heiligkeit und hegemonialer Männlichkeit.

      Doch was steckt hinter dem gepanzerten Topos? Die Helden des mittelalterlichen Literatur bringen uns das ritterliche Idealbild näher.

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      Reitergefecht (Bearbeiterin: Pia Bohlender)

      Aus edlen Rittern werden brandschatzende Soldaten

      Die Schlacht von Nördlingen 1634 brachte eine Wende im Dreißigjährigen Krieg und die hegemonialen Machtverhältnisse in Deutschland und Europa veränderten sich. Das Gemälde Reitergefecht aus der Schlacht bei Nördlingen 1634 zeigt bewaffnete, kämpfende Männer, stets in Kombination mit ihren Pferden. Definieren sich Männer zur Zeit des Dreißigjährigen Krieg immer noch über das Reiten eines Pferdes, wie es die Ritter in der deutschen Literatur des frühen Mittelalters taten? Oder über die Waffen, die sie zum Kämpfen nutzten? Sind es die Uniformen, die die Männer zu Männern machen? In ihrer Auseinandersetzung mit dem Gemälde geht Pia Bohlender näher auf die dargestellten Männlichkeiten ein und schlägt eine Brücke zu der deutschen Literatur des Mittelalters.

    • Die Schlacht bei Nördlingen war Dreh- und Angelpunkt des Dreißigjährigen Kriegs in Deutschland im 17. Jahrhundert. Das vorliegende Gemälde stammt aus dieser Zeit und wird in die Epoche des Barock eingeordnet. Epochale und geschichtliche Hintergrundinformationen dazu werden hier erläutert.

    • Der Stand der Ritter im Mittelalter geht einher mit männlicher Ehre und gesellschaftlichem Ansehen. Ein Ritter war ein ehrwürdiger, kühner, prächtiger Mann, der auf seinem Pferd sitzend Heldentaten vollbrachte. Im 17. Jahrhundert ist das Bild des Ritters durch das Bild des Soldaten ausgetauscht worden. Welche Männlichkeiten sind auf dem Gemälde sichtbar? Inwiefern weicht das Bild des Soldaten von dem Bild des heldenhaften Ritters? Antworten auf diese Fragen gibt es hier.

    • Ein Vergleich zwischen dem Gemälde und den dargestellten Männlichkeiten in der mittelalterlichen Literatur sollen Aufschluss darüber geben, wie sich Männlichkeit in rund 400 Jahren verändert hat. Über Iwein, Tristan und das Nibelungenlied hin zu Simplicius Simplicissimus und Thränen des Vaterlands Anno 1636 von Andreas Gyphius wird die Veränderung analysiert.

  • MARGINALISIERTE MÄNNLICHKEIT

     

    Ketzer, Bettler, Gaukler, Aussätzige -  auch das Mittelalter kennt marginalisierte Männlichkeiten. Connell nennt Marginalisierung ein Ergebnis von Dominanz, doch im Mittelalter sind Randgruppen nicht nur marginalisiert, sie sind aus der göttlichen Ordnung ausgeschlossen.

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    • Hl. Sebastian (Bearbeiterin: Almudena Cañadas)

      Ein männlicher Heiliger?

      Die Legenda aurea erzählt, dass der Heilige Sebastian ein tapferer römischer Soldat war, der seinem Glauben an Christus nicht abschwören wollte und dafür als Märtyrer starb. Was konnte geschehen sein, damit diese Figur, die im Mittelalter als ein Krieger repräsentiert wurde, jetzt als ein an einem Baum angebundener nackter Mann mit einer fast androgynen Schönheit gezeigt wird? Weshalb scheint er nicht zu leiden, obwohl er gemartet wird? Almudena Cañadas analysiert hier die Gründe, warum ein Mensch marginalisiert wird, wenn er wehrlos aussieht und die Erwartungen nicht erfüllt, die an ihn gestellt werden. Außerdem vergleicht sie die Darstellung des Heiligen Sebastian auf diesem Gemälde mit der von Roland im Rolandslied im Bezug auf ihre Facetten als Märtyrer und Krieger.

    • Sebastian ist eine prominente Figur unter den Märtyrern. Er wurde immer für ein interessantes ästhetisches Motiv gehalten. Auffallend ist, dass er je nach Epoche auf verschiedene Weise abgebildet wurde.

    • Wenn körperliche und soziale Transgressionen der Geschlechtergrenzen und Abweichungen von den Geschlechteridentitäten stattfinden, spricht man von einer marginalisierten Maskulinität. Da der Heilige Sebastian in dieser Darstellung die Erwartungen an einen Mann und Soldaten nicht erfüllt, wird er durch die Marginalisierung sanktioniert.

    • Hier werden etliche Beispiele aus dem Rolandslied des Pfaffen Konrad erwähnt, die auffallenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Figuren von Roland und dem Heiligen Sebastian zeigen, und dementsprechend zwischen ihren Facetten als Krieger und Märtyrer.

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    • Hl. Sebastian & Hl. Rochus (Bearbeiterin: Jingwen Zhang)

      Die Pestheiligen und marginalisierte Männlichkeit

      Das Gemälde aus dem Historischen Museum Bambergs zeigt Heiligen Sebastian nach seinem Pfeilmartyrium und den an der Pest erkrankten Heiligen Rochus. Doch weshalb werden die zwei Heiligen miteinander dargestellt, obwohl sie keine Zeitgenossen sind? Welche Männlichkeit deuten sie an? Welche Verbindung solcher Männlichkeit zur mittelalterlichen Literatur gibt es? Jingwen Zhang erzählt Ihnen zuerst die Geschichte beider Heiligen und versucht darauf folgend die dargestellte Männlichkeit zu analysieren und die Verbindung zur mitteralterlichen Literatur herauszufinden.

    • Wer ist der Heilige Sebastian und Heilige Rochus? Welche Verbindung haben sie mit dem Bamberger Bischof Friedrich von Hohenlohe? In diesem Kapitel wird auf die Hintergrundinformation des Objekts eingegangen.

    • Heiligkeit und marginalisierte Männlichkeit sind Thema dieses Kapitels. Wieso vollendet das Martyrium die Heiligung? Weshalb werden diese zwei Heiligen als marginalisierte Männlichkeit betrachtet? Hier finden Sie die Antworten.

    • Die Verbindung des Objekts mit der in der Legenda aurea dargestellten Männlichkeit und Hartmann von Aues Verserzählung Der arme Heinrich wird hier geklärt.

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    • Bacchus. (Bearbeiterin: Mariya Deputatova)

      "Er ist kein Schwächling, sondern Triumphator".

      Walter F. Otto (1874-1958), deutscher Altphilologe.

      Nackter Bacchus: androgyne Schönheit oder triumphierende Göttlichkeit.

      Nackt ist nicht gleich nackt. Wenn der weibliche Körper erotisch konnotiert wird, zeigt die männliche Körperlichkeit vielfältige Bedeutungen auf. Im Laufe der Kulturgeschichte wandelte sich die Wahrnehmung und Darstellungsweise der männlichen Nacktheit.

      Was kann der nackte Bacchus Körper über den Weingott aussagen? Ein schöner, seliger Jüngling oder wahnsinniger Gott, der die Menschen in Raserei versetzt? Ist in mittelalterlicher Literatur, als Nacktheit mit dem Sündenfall gleichgesetzt war, die Verbindung mit dionysischer Nacktheit und Kult zu finden?

      Im Folgenden analysiert Mariya Deputatova diese Fragen und versucht die Vielfältigkeit sowohl der männlichen Nacktheit als auch der dionysischen Natur zu zeigen.

       

    • Die Darstellungen der nackten Männlichkeit in verschiedenen Epochen bilden eine vielfältige Körpergeschichte. Durch Antike, Mittelalter und Renaissance veränderte sich die Bedeutung der männlichen Blöße. Vor allem die renaissancistische Auseinandersetzung mit dem nackten Körper sowie mit den mythologischen Themen bei italienischen und deutschen Meistern ist für die Interpretation des vorliegenden Gemäldes von großer Bedeutung. 

    • Die dionysische Natur lässt sich nicht eindeutig interpretieren. Einerseits zeigt Bacchus weibliche Elemente und wurde in antiker Literatur von Aechilus sowie Europides als "frauenhafter Fremdling" bezeichnet. Andererseits erscheint Bacchus unter den Menschen gewalttätig und als Triumphator. So analysiert dieses Kapitel, wodurch sich die vorliegende Darstellung von Bacchus auszeichnet und inwiefern der dionysische nackte Körper marginalisiert wirkt.

    • Weinrausch, Wahnsinn und Nacktheit kommen im dionysischen Kult in Verbindung. In diesem Buch werden die Beispiele aus Carmina Burana und Hartmanns von Aue Iwein erwähnt, die Relation zwischen diesen drei Elementen zeigen. Im vorliegenden Bild stellt dionysischer Körper die Schönheit des männlichen Körpers dar. So wird im Weiteren auch das Thema des männlichen Körpers als Blickobjekt am Beispiel Gottfried von Straßburgs Tristan und Isolde analysiert.

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    • Spottfiguren (Bearbeiterin: Elisabeth Stratmann)

      Spott für den kleinen Mann!?

      Die beiden Spottfiguren sind groteske Darstellungen von kleinwüchsigen Männern. Sie sind keine "echten" Kerle, denn sie sehen lächerlich aus mit ihren unproportional großen Köpfen und herausgestreckten Zungen. Daher rufen sie Spott hervor.

      Spott begegnet uns in den verschiedensten Formen- in Parodien, Karikaturen, beim Karneval...

      doch welches Ziel verfolgt dieser Hohn?

      Denkt der Spötter wirklich er sei dem Verspotteten überlegen?

      Oder verbirgt sich eine gewisse Angst hinter seinen Witzen?

    • Im ersten Teil findet sich eine Beschreibung der beiden Spottfiguren. Außerdem wird gezeigt, wo man ähnliche Figuren finden kann.

    • Im zweiten Teil wird erörtert, wie die Spottfiguren marginalisierte Männlichkeit darstellen. Im Mittelalter gehörten die dörper und die Narren zu der marginalisierten Gruppe von Männern - sie wurden verspottet.

    • Im dritten Teil soll nun gezeigt werden, dass Spottfiguren in ganz ähnlicher Gestaltung schon in der mittelalterlichen Literatur auftraten. In Neidharts Liedern werden die dörper verspottet und im Erec, Ortnit und Tristan kriegt der Zwerg den Spott ab.

  • GEISTLICHKEIT

     

    Sind Kleriker ein "drittes Geschlecht" (Swanson 1999) oder doch Männer mit einer eigenen Form von Maskulinität? Zugleich trägt die Geistlichkeit mittelalterliche Herrschaft mit - befähigt sie ihre Beherrschung des Körpers und der heiligen Schrift zur Hegemonie über andere Männer? Geistlichkeit ist die wohl spannenste Form von Maskulinität im Mittelalter...

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    •    Papst Gregor (Bearbeiterin: Julia Eschenbacher)

      Habemus Papam

      Gregor der Große war einer der bedeutendsten Päpste und wird heute noch in der katholischen Kirche als berühmter Kirchenlehrer angesehen, der sich für die Verbreitung des katholischen Glaubens einsetzte.

      Über ihn existieren viele Legenden, die seine Mildtätigkeit, Demut und Glaubensstärke demonstrieren, aber wie wird er in diesem Gemälde gezeigt? Wie wird Gregor als Mann dargestellt und welche Verbindungen zur deutschen Literatur des Mittelalters können hergestellt werden?

      Diesen Fragen wird Julia Eschenbacher im Folgenden nachgehen und analysieren.


       

    • Ein Gemälde, das den bekanntesten Papst überhaupt abbildet.

      Hier wird zunächst das Kunstwerk genauer betrachtet, analysiert und in der Kunstgeschichte verortet. Danach wird das Augenmerk auf das Leben des Kirchenvaters und Heiligen gelegt.

       

    • Viele Legenden existieren über den Heiligen Papst. Ist er auch der Urheber der gregorianischen Choräle? Und welche Männlichkeitskonzepte verkörpert Gregor in dem zu interpretierenden Gemälde? Ist er nur Geistlicher oder steckt mehr dahinter? Mögliche Antworten finden sich in diesem Buch.

    • Welche Rolle spielt Papst Gregor in der deutschen Literatur des Mittelalters? Lässt sich ein Bezug zu seinem Leben in manchen Werken finden? Dies wird in diesem Buch erläutert.

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    • Veit II. (Bearbeiterin: Maria Elena Chomik)

      Pfaffen sollen beten und nicht regieren.

      Martin Luther (1483 - 1546), deutscher Theologe und Reformator

      In diesen wenigen Worten erläutert der weltbekannte Reformator Martin Luther die damalige Auffassung zu den Aufgaben und Pflichten eines Klerikers und dessen Standes.

      Doch der Rang des Fürstbischofes vereinte in sich sowohl die kirchliche, als auch die irdische Macht und verfügte neben der kirchlichen Stellung noch über große Güter des Bistums.

      Diese neuen Vertreter Gottes und des Kaisers ließen sich natürlich auch im Bildlichen verewigen und schufen eine neue Art des Herrscherportraits, in dem sich die Macht beider Stellungen spiegeln sollte.

      Eines dieser Portraits befindet sich im Historischen Museum Bamberg in der Alten Hofhaltung und zeigt den Fürstbischof Veit II., der Bambergs Bistum von 1567-1577 regierte.

    • Als Einführung ist zu klären, wer und was auf dem Gemälde dargestellt ist und zu welcher Zeit es entstanden ist. Neben den allgemeinen Informationen wird dabei auch kurz charakterisiert, wie  die Gesellschaft und die Kunst der damaligen Zeit geprägt waren.

    • Nach den allgemeinen Ausführungen wird im Folgenden auf die Details und deren Bedeutung im Gemälde eingegangen. Dabei stellt sich die Frage, welche Arten von Männlichkeiten in dem Objekt dargestellt sind und wie sie interpretiert werden können.

    • Wie kann die dargestellte Männlichkeit in dem Objekt in Verbindung gesetzt werden zu den Männlichkeitskonzepten der Literatur des Mittelalters? Und welche Werke beschreiben solche Konzepte der Männlichkeit?

    • Nach intensiver Beschäftigung mit dem Objekt und der Literatur des Mittelalters  wird hier abschließend zusammengefasst, welche Konzepte der Männlichkeit in beiden Formern der Darstellung geschildert und gezeigt werden.

  • HEILIGKEIT

     

    Männlichkeit in der Folge Jesu, was ist das? Sind wahre Männer Märtyrer oder leben sie enthaltsam, ohne jeden Kontakt mit Frauen? Was ist, wenn Heiligen ein Schwert in die Hand gedrückt wird?

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    • Räderuhr (Heinrich & Kunigunde) (Bearbeiterin: Katrin Endres)

      Wann ist der Mann ein Mann – als Herrscher, in der Ehe und in der communio sanctorum?

      Heinrich und Kunigunde stellen als Ehe-, Herrscher- und Heiligenpaar die Lokalheiligen schlechthin im katholischen Bamberg dar, ging doch die Gründung des Bistums selbst auf Heinrich zurück. Heinrich II. verkörpert heute als Herrscher & Heiliger sowohl weltliche, hegemoniale Männlichkeit als auch – im Reigen der communio sanctorum, der Gemeinschaft der Heiligen Heilige Männlichkeit. Wie kann ein weltlicher, machtbewusster Hegemon zum Heiligen aufsteigen? Und was hat die Ehe damit zu tun? Die Organisation des Geschlechterraums in der Ehe ordnet man und wîp einen klar umgrenzten Bereich zu – spricht man vom „mittelalterlichen Herrscherpaar“, ist Mann und Frau automatisch mitgedacht und auch deren Nachkommen. Doch was, wenn der Leib des Mannes nicht will, wie er soll?

      Kinderlosigkeit und Krankheit stellen zwei eindeutige Defizite in der hegemonialen Männlichkeitskonstruktion Heinrichs dar – welch ein Glück, dass es noch den Heiligen Heinrich gibt! Wie die Defizite Heinrichs in der mittelalterlichen Literatur als Bausteine für die Konstruktion Heiliger Männlichkeit nutzbar gemacht werden, soll in diesem von Katrin Endres bearbeitetem Abschnitt der Ausstellung aufgezeigt werden.

       

    • Hier finden sich Informationen zur historischen Person Heinrichs II. und seiner Frau Kunigunde von Luxemburg.

    • In diesem Buch wird die Räderuhr aus dem 16. Jahrhundert vorgestellt. Eine Einteilung in Zonen ermöglicht die Beschreibung des Objektes in mehreren Abschnitten.

    • Nun kommt der 'literarische Heinrich' ins Spiel - in diesem Buch werden die wichtigsten Textquellen zum Leben und zur Kanonisation Heinrichs II. behandelt. Aus Ebernand von Erfurts Heinrich und Kunegunde werden wichtige Textausschnitte gezeigt, an denen interessante Aspekte zur Männnlichkeitskonstruktion Heinrichs und zur 'Verheiligung' des weltlichen Herrschers abgelesen werden können.

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    • Hl. Nikolaus (Bearbeiterin: Nicole Wawro)

      Mehr als nur ein Kinderliebling

      Der heilige Nikolaus - Er ist der wohl bekannteste und populärste Heilige. Schon von Kleinkindesbeinen an hat man uns von seinen Legenden erzählt. Wer wurde nicht von ihm im Kindergarten besucht und durfte lauschen, während er berichtet hat, wie er eine Hungersnot in Myra verhindern konnte?

      Doch hier wird eine andere Legende dargestellt: die Mitgiftspende. Um drei Mädchen aus der Nachbarschaft vor der Prostitution zu bewahren, hat er in drei aufeinanderfolgenden Nächten Gold in das Haus des armen Vaters der Mädchen geworfen, damit dieser seine drei Töchter verheiraten und somit vor ihrem Schicksal bewahren konnte.

      Wo liegen die Bezüge zur Realität? Ist diese Nikolausdarstellung typisch männlich? Diese und weitere Fragen werden in den folgenden Kapiteln geklärt.

    • Was auf dem Gemälde dargestellt wird und was dahintersteckt, erfahren Sie hier. Außerdem wird geklärt, wer eigentlich dieser Nikolaus war.

    • Auch ein Heiliger kann männlich sein.

    • Die Legenda Aurea als wichtigste Quelle.

    • Hinter der Legende der "Mitgiftspende" steckt mehr, als man meinen könnte. Was genau das ist, erfährt man hier.

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    • Hl. Bartholomäus (Bearbeiterin: Stephanie Knauer)

      Apostel - Märtyrer - Heiliger!

      Diese drei Begriffe sind es, die wir heute mit dem heiligen Bartholomäus verbinden. Was für ein Mann steckt hinter Bartholomäus? Lebte er nur für seine christliche Mission? Welche guten Taten hat er vollbracht und was hatte er mit Exorzismus zu tun? Warum hatte die Fehde zweier Brüder fatale Auswirkungen auf sein Schicksal?

      Stephanie Knauer wird ausgehend von einem Gemälde von Wolfgang Katzheimer versuchen, in die Legende um den Heiligen einzutauchen und hinter den Mythos zu blicken.


       

    • In diesem Buch wird das Objekt zunächst betrachtet und näher beschrieben. Anschließend finden sich Informationen zum geschichtlichen Hintergrund, sowie zur Entstehungszeit und zur Darstellung.

    • Hier wird darauf eingegangen, welche Männlichkeitskonstruktionen bei Bartholomäus festgestellt werden können und welche Bedeutung die Begriffe  Exorzismus und brüderliche Rivalität für das Objekt haben.

    • In diesem Buch sollen Bezüge vom Objekt zur Literatur gezogen werden, unter anderem zur Bibel oder auch zur Vorauer Novelle.