1. Heinrich - Leben und Wirken

Statue an der Adamspforte am Bamberger Dom, um 1235

Heinrich wurde im Jahr 973 vermutlich in Bad Abbach bei Regensburg als Sohn des Bayernherzogs Heinrich II., "des Zänkers" geboren. Er erhielt Unterricht in der Domschule von Hildesheim, deren eigentlicher Zweck die Ausbildung des Klerikernachwuchses war. Seine früheste Bildung war somit die eines Geistlichen.

Er übernahm als Heinrich IV. im Jahr 995 das Herzogtum Bayern von seinem Vater. Um das Jahr 1000 heiratet er Kunigunde von Luxemburg. Kunigunde erhielt dabei Bamberg als ihre morgengâbe, ihr Hochzeitsgeschenk.

Nach dem Tode Ottos III. im Jahr 1002 sichert sich Heinrich die Herrschaft über das Ostfrankenreich gegen mehrere Rivalen, indem er den über die Alpen geführten Trauerzug zu Ehren Ottos III. überfällt und gewaltsam die Reichsinsignien an sich bringt.

Das Ehepaar Heinrich und Kunigunde bleibt zeitlebens kinderlos. Heinrich II. wird zudem eine seit seiner Jugend bestehende Krankheit nachgesagt - unter was er genau litt, ist nicht bekannt, Thietmar spricht von einer 'Kolik'1, andere Quellen sprechen in der Regel von einem 'Steinleiden'.

Heinrich erscheint zudem als Stifter vieler Kirchen und Klöster. Die engagierte Stiftertätigkeit und die Gründung des Bistums Bamberg wird bei Ebernand als Vererbung des weltlichen Herrschaftsbereiches an das himmlische Reich gedeutet- der Einsatz Christi als Erben, wo keine 'realen' Erben existieren2. 1007 gründete das Paar das Bistum Bamberg und initiierte den Bau des Domes - eine als gemeinschaftlich präsentierte Stiftung, da Kunigunde Bamberg ja als dos, als morgengâbe zustand und die Stiftung somit theoretisch ihrer Zustimmung und 'Spende' bedurfte. Das Bamberger Bistum wurde von Heinrich mit wertvollen biblischen und liturgischen Handschriften bedacht, welche heute im Rahmen des Projektes der "Kaiser-Heinrich-Bibliothek" digital zugänglich sind.

1014 wurde Heinrich vom Papst zum Kaiser gekrönt und auch Kunigunde erhielt die Kaiserinnenwürde.

Heinrich starb 1024 bei Göttingen. Im Jahr 1146 erfolgte die Heiligsprechung Heinrichs II.


1 "In der nächsten Fastenzeit kam der König nach Werla und lag dort lange an einer Kolik krank darnieder;" (Thietmar, S. 339)

2 ze erben hâte er ime erkorn, / der von der meide wart geborn, / der durch uns starb unt wart begraben. / nechein andern wolde er haben / wan unsen hêren Jêsum Kristen. (V 757-761) - "Zum Erben hatte er sich nämlich den erkoren, der von eienr Jungfrau geboren und um unseretwillen gestorben und begraben ist. Niemand anderen wollte er haben als unseren Herrn Jesus Christus."

regnum francorum orientalium
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