2. Kunsthistorischer Hintergrund

Ritterkopf (Inv.-nr.: HV Bg. 291a, Historischer Verein Bamberg)

Das Objekt wurde aus Schilfsandstein gefertigt. Es ist 51 cm hoch und weist eine Breite von

knapp 21 cm auf. Steht man von Angesicht zu Angesicht gegenüber, wirken die Ausmaße sehr

realistisch. Man schätzt die Entstehungszeit auf vor 1237. Dennoch gibt es auch andere

Datierungsversuche.

 

  Einst gehörte der Kopf zu einer Ritterfigur, die im

  so genannten Reiterhäuschen am Bamberger

  Dom aufgestellt worden war. Diese dreisäulige

  Halle befand sich an der Apsis des

  Georgenchores. Der Ritter stand nicht allein.

  Dort waren noch zwei weitere Skulpturen

  angebracht, die nicht mehr erhalten sind. Die

  Halle wurde im 16. Jahrhundert errichtet.

  Allerdings gab es an dieser Stelle schon einen

  Vorgängerbau, in dem damals bereit die Figuren aufgestellt waren.

  Dieses Reiterhäuschen wurde 1841 abgerissen.  

  

 

Kurz vor Abbruch fand man eine Reiterstatue ohne Kopf. Sie wird als einzig erhaltene Skulptur

des Häuschens angegeben. Der Kopf konnte nicht aufgefunden werden. Der hier

beschriebene Ritterkopf wurde waagerecht von seinem Corpus abgesägt.

 

 

 Die Skulptur gelangte in Privatbesitz und wurde wurde 1860 vom

 Historischen Verein Bamberg aufgekauft. Es besteht also die

 Möglichkeit, dass der damals erhaltene Körper zu dem heute im

 Bamberger Museum stehenden Kopf gehörte. In älterer Literatur finden

 sich auch noch ausführlichere Beschreibungen der farbigen Fassung,

 über die heute nur noch gemutmaßt werden kann.

 

    

    


Literatur:

Hucker, Bernd Ulrich / Schurr, Eva: Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Mainz 1998.

 

Bildquelle:

Bamberger Dom: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4e/Bamberger_Dom_1880.jpg (letzter Zugriff: 13.03.2013)

Ritterkopf im Ausstellungskatalog des Historischen Museums Bamberg 1998, S. 81-92.