Abschnittsübersicht

  • RITTERLICHKEIT

     

    Pferd, Rüstung und Schwert - Kampf oder zuht? Die höfische Literatur vermittelt uns Werte wie staete, triuwe und minne wenn sie von Rittern erzählt, zugleich aber waten die Kämpfer im Kampfeszorn bis zu den Knien im Blut.

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    • Ritterkopf (Bearbeiterin: Anna Barbara Werner)

      Ein Mann ohne Körper - Ein Kopf auf der Suche nach Identität

      Ein Gesicht, das den Betrachter in seinen Bann zieht: Ein gerüsteter Mann aus kaltem Stein, der dennoch so lebendig wirkt.

      Dieser Ritterkopf aus dem 13. Jahrhundert wirft Fragen auf und regt zu Spekulationen an.

      Wer war er? Was stellt(e) er dar? Findet man seine Gestalt vielleicht in der mittelalterlichen Literatur wieder? Kann man ihn zu tief- greifenden kulturhistorischen Vergleichen heranziehen oder handelt es sich einfach "nur" um ein Kunstwerk?

      Das Objekt des Kunsthistorischen Museums Bamberg gehört in dieser virtuellen Ausstellung in die Rubrik „Ritterlichkeit“. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie unter den nachfolgenden Verlinkungen.

       

    • Es ist nur ein Fragment, dennoch gibt es zahlreiche kleine Details zu entdecken. Der Ritterkopf verrät erst Schritt für Schritt seine Geschichte.

    • Welche Hintergrundinformationen gibt der Mann aus Stein über sich preis? So mancher Wissenschaftler hat sich in den vergangenen Jahrzehnten seiner angenommen und versucht, ihm seine Geheimnisse zu entlocken.

    • Wie kann ein steinerner Kopf maskulin sein? Die Interpretation dieses Objektes kann in zahlreiche Richtungen führen. Doch, ist ein Kopf genauso männlich wie ein stattlicher Ritter in Rüstung?

    • Welche Rolle könnte dieser Ritter gespielt haben? Anhand von unterschiedlichen Textstellen soll ihm eine Bedeutung, eine Berufung gegeben werden.

    • Ein Resumé, einige letzte Gedanken finden hier Platz. Wer könnte er gewesen sein?

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      Bamberger Siegelstempel

      Der Bamberger Siegelstempel  (Bearbeiterin: Madeleine Funk)

      Ritter – Strichmännchen – Mann – Heiliger

      Fusion von Männlichkeitskonzeptionen am Bamberger Siegelstempel

      Man kann sich beim Anblick dieses Siegelstempels kaum vorstellen, dass damit Macht ausgedrückt werden sollte. War es nicht eine Utensilie zur feierlichen Beglaubigung wichtiger Dokumente? Sollte das nicht etwas imposanter Aussehen?

      Im Folgenden zeigt Madeleine Funk welche Macht, Stärke, Überlegenheit, Heiligkeit und Ambivalenz im Bamberger Siegelspiegel zusammenfließen. Kein noch so kleines Detail ist ohne Bedeutung. Wagen Sie einen zweiten Blick!

    • Es werden Körperhaltung, Inschrift und andere aufschlussreiche Details analysiert und dechiffriert. Die Mehrdeutigkeit des Objekts wird durch das hier aufbereitete Wissen erst erkennbar. Der Heilige Georg ist spielt eine entscheidende Rolle. Er vereint den Ritter und Krieger, den Heiligen und Märtyrer und darüber hinaus gilt er auch als Drachentöter. Hier wird seine Legende aufgerollt und in Kontext gesetzt: sein Leben, seine Position in der katholischen Kirche und seine Funktion als Schutzpatron. Doch wo steckt die Struktur in dieser Flut von Aspekten?

    • Wenn hegemoniale Männlichkeit auf Heiligkeit trifft: der Gewappnete, der Heilige, der Auserwählte, der Ideale - all diese Typen sind hier verkörpert. Doch in welcher Position stehen sie untereinander? Gibt es Dominanz? Siegt am Ende doch der Heilige? Und welche Relevanz hat das alles für uns heute? 

    • Inzwischen wissen wir um die Ähnlichkeit zum Hl. Georg, aber warum ist er dennoch als Ritter abgebildet? Welche Position nimmt Heiligkeit in der Literatur des Mittelalters ein? Hartmann von Aues Gregorius zeigt uns den Aufstieg und Fall eines Ritters, der am Ende zum Papst ernannt wird – perfekt für einen Vergleich von Heiligkeit und hegemonialer Männlichkeit.

      Doch was steckt hinter dem gepanzerten Topos? Die Helden des mittelalterlichen Literatur bringen uns das ritterliche Idealbild näher.

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      Reitergefecht (Bearbeiterin: Pia Bohlender)

      Aus edlen Rittern werden brandschatzende Soldaten

      Die Schlacht von Nördlingen 1634 brachte eine Wende im Dreißigjährigen Krieg und die hegemonialen Machtverhältnisse in Deutschland und Europa veränderten sich. Das Gemälde Reitergefecht aus der Schlacht bei Nördlingen 1634 zeigt bewaffnete, kämpfende Männer, stets in Kombination mit ihren Pferden. Definieren sich Männer zur Zeit des Dreißigjährigen Krieg immer noch über das Reiten eines Pferdes, wie es die Ritter in der deutschen Literatur des frühen Mittelalters taten? Oder über die Waffen, die sie zum Kämpfen nutzten? Sind es die Uniformen, die die Männer zu Männern machen? In ihrer Auseinandersetzung mit dem Gemälde geht Pia Bohlender näher auf die dargestellten Männlichkeiten ein und schlägt eine Brücke zu der deutschen Literatur des Mittelalters.

    • Die Schlacht bei Nördlingen war Dreh- und Angelpunkt des Dreißigjährigen Kriegs in Deutschland im 17. Jahrhundert. Das vorliegende Gemälde stammt aus dieser Zeit und wird in die Epoche des Barock eingeordnet. Epochale und geschichtliche Hintergrundinformationen dazu werden hier erläutert.

    • Der Stand der Ritter im Mittelalter geht einher mit männlicher Ehre und gesellschaftlichem Ansehen. Ein Ritter war ein ehrwürdiger, kühner, prächtiger Mann, der auf seinem Pferd sitzend Heldentaten vollbrachte. Im 17. Jahrhundert ist das Bild des Ritters durch das Bild des Soldaten ausgetauscht worden. Welche Männlichkeiten sind auf dem Gemälde sichtbar? Inwiefern weicht das Bild des Soldaten von dem Bild des heldenhaften Ritters? Antworten auf diese Fragen gibt es hier.

    • Ein Vergleich zwischen dem Gemälde und den dargestellten Männlichkeiten in der mittelalterlichen Literatur sollen Aufschluss darüber geben, wie sich Männlichkeit in rund 400 Jahren verändert hat. Über Iwein, Tristan und das Nibelungenlied hin zu Simplicius Simplicissimus und Thränen des Vaterlands Anno 1636 von Andreas Gyphius wird die Veränderung analysiert.