1. Legenden

In der Legenda Aurea lassen sich viele Legenden über den Heiligen Gregor finden, die seine Demut, Mildtätigkeit, Großzügigkeit und Gottesachtung betonen.

Eine der bekanntesten Legende über Papst Gregor berichtet von einer Hostienbäckerin, die nicht mit ganzem Herzen glaubte und Papst Gregor konnte sie bekehren. Diese Frau backte die Hostien für die Heilige Messe, brachte sie in die Kirche und als ihr Gregor während der Wandlung eine darbot und sprach: „Der Leib unseres Herrn Jesu Christi, der helfe dir zu dem ewigen Leben“[1] lachte sie. Der Papst erschrak darüber, legte die Hostie auf den Altar und stellte die Frau vor allen Leuten zur Rede. Sie erklärte, dass sie wüsste, dass das Brot, dass er Leib Christi nenne, nur Brot ist, da sie es gebacken habe. Aufgrund des Unglaubens der Frau fiel Gregor auf die Knie und betete für das Seelenheil der Bäckerin. Als er sein Gebet beendet hatte, sah er, dass sich ein Teil des Brotes in Fleisch verwandelt hatte. Daraufhin glaubte die Frau. Papst Gregor betete erneut, woraufhin das Fleisch wieder zu Brot wurde, er reichte es der Bäckerin und verhalf ihr so zu neuer Glaubensstärke. Gregor zeichnete sich, wie bereits im Kurzabriss seines Lebens beschrieben, dadurch aus, dass er den katholischen Glauben verbreiten und stärken wollte. Das zeigt sich auch in dieser Legende, außerdem wird noch deutlich gemacht, wie sehr Gott hinter Gregor steht, denn er verwandelt die Hostie in Fleisch und hilft so die Frau zu bekehren.

Weitere Legenden besagen, dass Papst Gregor in engem Kontakt zum Heiligen Geist stand, weshalb er, auf Bildern, immer wieder mit einer Taube, die den Heiligen Geist symbolisiert, dargestellt wird. So sagt man, dass der Heilige Geist Gregor während der Auslegung der Bibel, oder einzelner Stellen, inspiriert haben soll. Dieses Motiv lässt sich auch in dem Gemälde „Der Heilige Gregor  im Chormantel unter dem Einfluss des Heiligen Geistes die Bibel auslegend“ erkennen, denn während Gregor noch in der Bibel liest, kommt der Heilige Geist, in Form einer Taube, über ihn und unterstützt ihn bei der Auslegung der Bibelstellen. Der Heilige Geist soll Papst Gregor nicht nur in dieser Situation unterstützt haben, sondern auch, als Gregor angeblich die Choräle verfasste, denn diese Gesänge werden als das gesungene Wort Gottes verstanden, was der Heilige Geist diktiert haben soll.



[1]              Legenda Aurea, S. 230.

 

Literatur:

Jacobus de Voragine: Die Legenda aurea. Hrsg. v.: Richard Benz. Köln 1969.
Bild: http://www.summorum-pontificum.de/archiv/index_08_07.shtml