1. Hartmanns von Aue Gregorius

Hartmanns von Aue Gregorius ist eine legendarische Dichtung über den guten Sünder Gregorius. Sein Leben beginnt bereits mit Sünde, denn er entsteht durch einen Inzest.

Da seine Eltern, ein königliches Geschwisterpaar, die prekäre Situation erkennen und nichts an die Öffentlichkeit dringen soll, geht der Vater auf Kreuzzug, um sein Vergehen zu sühnen, stirbt aber an Herzschmerz, weil er seine Schwester so sehr vermisst.

Nach Gregorius Geburt legt seine Mutter ihn in ein Fass, gibt ihm eine elfenbeinerne Tafel, auf der sie die Umstände festhält, Gold und einen Stoff, und setzt die Barke auf das Meer. Gregorius wird von Fischern gefunden, die ihn zu ihrem Abt bringen, der sich fortan, zusammen mit einer Fischerfamilie, um die Erziehung des Kindes kümmert. Im Alter von fünfzehn Jahren erfährt Gregorius, dass er ein Findelkind ist....


Literatur:

Hartmann von Aue: Gregorius. Hrsg. v.: Hermann Paul. Neubearbeitet v.: Burghart Wachinger. 15. Auflage. Tübingen 2004 (=ATB 2).
Hartmann von Aue: Gregorius; Der arme Heinrich; Iwein. Hrsg. v.: Volker Mertens. Frankfurt a.M. 2004.
Hafner, Susanne: Maskulinität in der höfischen Erzählliteratur. Frankfurt a.M. 2004.