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Als Lernziele schlagen wir Ihnen für diese Kapitel folgende vor:
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Benzodiazepine
und Barbiturate sind Arzneimittelwirkstoffgruppen meist in Tabletten- oder
Kapselform, die eine zentral dämpfende Wirkung haben. Barbiturate wurden
Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals synthetisiert und werden als Einschlaf-
oder Durchschlafmittel verbreitet. Benzodiazepine wurden Mitte des 20. Jahrhunderts
erstmals synthetisiert und in ihrer Funktion als Tranquilizer oder Hypnotica
auf den Markt gebracht.
Die
Tabletten oder Kapseln werden in der Regel geschluckt, nur in Ausnahmefällen
aufgelöst injiziert. Man geht nach Schätzungen von etwa 1,1 Mio. benzodiazepinabhängigen
Menschen in Deutschland aus, ein Drittel von ihnen bekommt die Medikamente
nicht mehr wegen akuter Probleme, sondern zur Suchterhaltung bzw. Bekämpfung
der Entzugserscheinungen verordnet.
Die
Hauptwirkung der Beruhigungsmittel ist emotional entspannend, beruhigend,
erregungs- und aggressionsdämpfend und schlafanstoßend bzw. -induzierend.
Der Konsum von Barbiturat-Säure-Derivaten kann besonders nach hohen Dosen
anfangs zu einer paradoxen Reaktion mit Erregungszuständen führen und am
nächsten Tag einen "hang over" auslösen.
In geringen, ärztlich verordneten Dosen bleiben die Folgeschäden bei Benzodiazpin-Konsum
gering, in hohen Dosen jedoch ähneln sie jeder anderen Suchtform. Eine Benzodiazepinabhängigkeit
lässt sich in verschiedene Formen unterteilen. Chronischer Barbiturat-Konsum
führt zu psychischen und physischen Folgeschäden, und kann leicht in eine
Abhängigkeitserkrankung nach dem Barbiturat-Typ übergehen. Beide Medikamente
sind rezeptpflichtig und stehen somit unter Anlage 3 des BtmG.
Die
Substanzeinnahme bei Benzodiazepinen und Barbituraten kann zu einer Intoxikation
führen, deren Kennzeichen näher im DSM-IV beschrieben sind. Ein Substanzentzug
kann auch schon bei kurzfristigem Konsum zu unerwünschten Nebenwirkungen
führen. Ein langsames Ausschleichen der Konsummenge und ärztliche Begleitung
kann diesen Risiken vorbeugen.