3. Verbindung des Objekts zur Literatur des Mittelalters
Hier werden etliche Beispiele aus dem Rolandslied des Pfaffen Konrad erwähnt, die auffallenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Figuren von Roland und dem Heiligen Sebastian zeigen, und dementsprechend zwischen ihren Facetten als Krieger und Märtyrer.
5. Das Irdische bedeutet dem Ritter nichts, wenn es um den Auftrag Gottes geht
Nicht der Leib oder die weltlichen Dinge sind das Wichtigste:
si fuorten vaile den lîp. Ihr Leben setzen sie ein.
(V. 3250)
Von wesentlicher Bedeutung sind die unsterbliche Seele:
der stâl schirmete dem vlaische, Der Stahl schützte das Fleisch,
diu Heilige minne dem gaiste. die Gottesliebe aber den Geist.
(V. 4863-4864)
und die wahre Liebe Gottes zu den Menschen und umgekehrt:
ouch ne gerten si nehainer gewinne begehrten keinen anderen Lohn
niuwan di wâren gotes minne. alles allein die Liebe des wahren Gottes.
(V. 3257-3258)
Sowohl Roland als auch der Heilige Sebastian zeigen, dass für beide ihre Verpflichtung gegenüber Gott und die Rettung der Seele wichtiger als das Äußere war.
Weiterführende Literatur:
Der Pfaffe Konrad: Rolandslied. Halle 1955.
Victorio, Juan: Cantar de Roldán. Madrid 1989.