1. Hartmanns von Aue Gregorius

1.1. Gregorius der Ritter

Daraufhin entschließt er sich, Ritter zu werden, durch die Länder zu reisen uHartmann von Aue, Miniatur aus der "Manessischen Liederhandschrift"nd sich eventuell seiner Herkunft gewiss zu werden. Der Abt ist darüber zwar etwas enttäuscht, da er ihn bereits in einem kirchlichen Amt sah, lässt ihn aber ziehen.

a)Grêgôrius antwurte im dô:               Gregorius antwortet ihm darauf:

„ritterschaft daz ist ein leben,            „So eine Lebensform ist die Ritterschaft,

der im die mâze kann gegeben,         wenn einer sie richtig erfüllen kann,

sô enmac nieman baz genesen.        wird er ebenso gerettet wie jeder andere.

er mac gotes ritter gerner wesen,       Lieber wird er Gottes Ritter sein

Danne ein betrogen klôsterman.“       als ein falscher Mönch.“

Gregorius V. 1530 – 1535

 


Hier erkennt man die erste Parallele zu Papst Gregor I., denn auch er wollte anfangs eine weltliche Karriere einschlagen und hatte bereits das Amt des praefectus urbanus inne, bevor er sich dazu entschloss, ein Kloster zu gründen und selbst Mönch zu werden.


Literatur:

Hartmann von Aue: Gregorius. Hrsg. v.: Hermann Paul. Neubearbeitet v.: Burghart Wachinger. 15. Auflage. Tübingen 2004 (=ATB 2).
Hartmann von Aue: Gregorius; Der arme Heinrich; Iwein. Hrsg. v.: Volker Mertens. Frankfurt a.M. 2004.
Hafner, Susanne: Maskulinität in der höfischen Erzählliteratur. Frankfurt a.M. 2004.