Interpretation und Männlichkeit des Objekts
Hier wird darauf eingegangen, welche Männlichkeitskonstruktionen bei Bartholomäus festgestellt werden können und welche Bedeutung die Begriffe Exorzismus und brüderliche Rivalität für das Objekt haben.
2. Bartholomäus- Ein Exorzist
Bartholomäus hat auf seinen Reisen im Namen des Christentums Kranke und Besessene geheilt. Er war demnach auch ein Exorzist. Doch was versteht man eigentich unter Exorzismus? Eine kleine Zusammenfassung:
Exorzismus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie "das Hinausbeschwören". Exorzismen werden in verschiedenen Religionen angewendet, um Menschen, Tiere oder auch Gegenständen und Orte von Dämonen bzw. dem Teufel zu befreien.
Der Exorzist tritt mit dem jeweiligen Dämon in einen direkten Kontakt und versucht ihn durch Gebete, Beschwörungen und Gesänge zu beseitigen. Vor den christlichen Exorzisten gab es Exorzisten bereits im Alten Orient, im Judentum, im Alten Griechenland und im Islam.
Da der Glaube an Dämonen im frühen Christentum weit verbreitet war, wurde in der katholischen Kirche speziell für diese Aufgabe das Amt des Exorzisten geschaffen. Der Vatikan bietet noch heute Exorzismusseminare an, obwohl die moderne Medizin sogenannte Besessene als Menschen mit psychischen Störungen oder organischen Krankheiten betrachtet, die medizinische Hilfe benötigen.
Ein Fall aus dem Jahr 1976 sorgte weltweit für Aufsehen, als die deutsche Anneliese Michel während eines Exorzismus an Unterernährung und Erschöpfung starb, nachdem alle medizinischen Maßnahmen abgebrochen worden waren.
Weiterführende Literatur:
Probst, Manfred: Exorzismus oder Liturgie zur Befreiung vom Bösen? Zu einer notwendigen Diskussion in der Katholischen Kirche, Münster 2002.
Scala, Monika: Der Exorzismus in der Katholischen Kirche. Ein liturgisches Ritual zwischen Film, Mythos und Realität. Regensburg 2012.