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Grundlagen: Stress

Stressoren und Stressverstärker

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Arten von Stressoren

In der folgenden Tabelle finden Sie die wichtigsten Kategorien der objektiv möglichen Stressoren mit jeweils einigen Beispielen aufgeführt:

physikalisch-sensorische Stressoren

  • Lärm
  • Monotonie
  • (extreme) Temperaturschwankungen
  • Nässe

physische Stressoren

  • Gewalt
  • Verletzungen, Schmerz
  • Behinderung
  • Nahrungsentzug
  • Bewegungseinschränkung (z.B. langes Autofahren)

psychosoziale Stressoren

  • niedrige Selbstachtung
  • Ängste
  • mangelnde Kontrolle über Arbeits- und Privatleben
  • interne Konflikte
  • Verlust wichtiger Rollen/Umstrukturierung
  • psychische Störungen
  • soziale Isolation, Diskriminierung
  • zwischenmenschliche Konflikte
  • familiäre/persönliche Krisen
  • Konkurrenzdruck
  • mangelndes Feedback, fehlende Anerkennung und Unterstützung

sozioökonomische Stressoren

  • niedriges Bildungsniveau
  • niedriges Einkommen
  • Armut

Leistungsstressoren

  • Versagensängste
  • Prüfungen, wichtige Verhandlungen
  • Über- und Unterforderung
    • quantitativ: zu hohe geforderte Arbeitsmenge, Zeitdruck
    • qualitativ: Arbeitsinhalt entspricht nicht der Qualifikation, Informationsflut, zu hohe Komplexität der Aufgabe, unklare Zielvorgaben

chronische Spannungen und Belastungen

  • dauerhafte und wiederkehrende Alltagsprobleme, daily hassles oder Mikrostressoren (Sehen Sie sich dazu folgendes Video an: http://www.youtube.com/watch?v=Z0hxdsIRXKk)
  • dauerhafte Arbeitsüberlastung
  • Zeit- und Termindruck
  • mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Privatleben
  • chronische Krankheiten
  • Pflege von chronisch kranken Angehörigen

belastende Lebensereignisse

  • Verlust
  • Trennung und Scheidung
  • Tod einer nahestehenden Person

biografische Übergänge mit Krisen-Potenzial

  • Pubertät
  • junges Erwachsenenalter
  • Ein- und Ausstieg in Beruf
  • Pensionierung
  • Auszug der Kinder

„Nicht-Ereignisse“

Werden lange herbeigesehnt, treten jedoch nicht ein und sind deshalb belastend

  • unerfüllter Kinderwunsch
  • ausbleibende Beförderung
  • erfolglose Wohnungssuche

Dass sich diese Kategorien in der Realität nicht klar voneinander trennen lassen und zumeist mehrere Stressoren in einer Situation aufeinandertreffen, können Sie anhand der folgenden Beispielen nachvollziehen:

  1. Schwelende Familienkonflikte kombiniert mit kritischen Lebensereignissen in Lars von Triers “Melancholia”: Wedding Toast


  2. Dauerhafte Geldsorgen kombiniert mit oftmals unfreundlicher Behandlung durch Behörden oder Dienstleister:
    http://www.videobash.com/video_show/little-britain-computer-says-no-6394

Trotz übersichtlicher Klassifikationsversuche potenziell Stress-verursachender Bedingungen darf die Subjektivität der Entscheidung, was als Stressor empfunden wird, nicht außer Acht gelassen werden.

Klick mich an!
Moment mal!

Wenn Sie diese Tabelle betrachten, versuchen sie die Belastung der einzelnen Stressoren und Beispiele für sich persönlich nach drei Kategorien einzustufen (belastet mich sehr, wenig oder nicht). Vielleicht hilft es Ihnen, sich vor der ihrer Entscheidung für eine Belastungskategorie passende Beispiele aus Ihrem Alltag zu dem jeweiligen Stressor zu suchen.

  • Gibt es u.U. Kategorien, die sie persönlich nicht in der Aufzählung berücksichtigt hätten?
  • Gibt es Kategorien, die Sie persönlich als besonders relevant erachten?
  • Und fehlen Ihrer Meinung nach wichtige Stressoren?

vhb-Kurs Stress und Stressbewältigung | © 2012 Prof. Jörg Wolstein, Otto-Friedrich-Universität Bamberg