1. Kunst- und kulturgeschichtliche Hintergrundinformationen zu dem Objekt.
Die Darstellungen der nackten Männlichkeit in verschiedenen Epochen bilden eine vielfältige Körpergeschichte. Durch Antike, Mittelalter und Renaissance veränderte sich die Bedeutung der männlichen Blöße. Vor allem die renaissancistische Auseinandersetzung mit dem nackten Körper sowie mit den mythologischen Themen bei italienischen und deutschen Meistern ist für die Interpretation des vorliegenden Gemäldes von großer Bedeutung.
1. Wahrnehmungs- und Deutungsgeschichte des nackten männlichen Körpers von der Antike bis zur Renaissance.
1.1. Antike
Die Ästhetik des nackten Körpers war in der antiken Zeit mittels des männlichen nackten Körpers formiert. Prägend für die griechische Klassik waren die Skulpturen Polyklets, dessen Werke bereits in der Antike als Kanon der Kunst gelten.
„Das rechte Maß, das in dieser Statue so vollkommen zum Ausdruck kommt, ist Grundprinzip klassisch griechischer Weltanschauung, der Philosophie, der Wissenschaft und der Medizin“.
Daniela Hammer-Tugendhaft
Der nackte männliche Körper steht in der Antike für die Autonomie, Besonnenheit, bürgerliche Freiheit und Zivilisation.
Weiterführende Literatur:
1.Hammer-Tugendhaft, Daniela: Zur Semantik männlicher Nacktheit und Sexualität. Ein Rückblick. In: Nackte Männer, Hg. v. Tobias. Natter. München 2012, S. 37-47.
2. Leopold, Elisabeth: Die Poesie des Körpers. Der nackte Mann in der Kunstgeschichte. In: Nackte Männer. Hg. v. Tobias Natter. München 2012, S. 17-27.
3.Schmale, Wolfgang: Nacktheit und männliche Identität. Verhandlungen im öffentlichen Raum. In: Nackte Männer,Hg. v. Tobias Natter. München 2012, S. 27-37.
Polyklet "Doryphoros"