5. Der abentheuerliche Simplicissimus Teutsch

5.1. Der Romananfang

Der Romananfang führt bereits in den geschichtlichen Hintergrund ein:

„Länger als zwölf Jahre schon hatte der schreckliche dreißigjährige Krieg in Deutschland gewütet und unsäglichen Jammer über unser Vaterland gebracht. […] Hin und her durch Deutschland zogen die kaiserlichen und die evangelischen Heere, und wo der Fuß derselben hintrat, da bezeichneten rauchende Städte und Dörfer, verwüstete Fluren und Leichname Erschlagener ihrer Spur.“

(Simplicius Simplicissimus. Nacherzählt von Richard Weitbrecht, S. 3)

Der konkrete Zusammenhang mit der Schlacht von Nördlingen: Auch die Schlacht von Nördlingen wird im Simpliccisimus thematisiert, allerdings werden die Soldaten als ‚mordende und brandschatzende Monster‘ dargestellt und nicht als edle, heroische Ideale. Bei der Schlacht von Nördlingen sind Soldaten dafür verantwortlich, dass das Zuhause seiner ‚neue Identität‘ bei dem alten Einsiedler nicht länger eine Heimat bietet. Er muss auch diesen Ort verlassen und bleibt indes heimat- und identitätslos.

„Was ein Krieg in jener Zeit hieß, davon wußte er freilich noch nichts; er wußte auch nicht, was in den zweieinhalb Jahren, die er im Walde gewesen war, sich im deutschen Lande begeben hatte, wie ganz Deutschland in Kriegsflammen stand, und wie Hunger und Pestilenz überall wüteten.“

(Simplicius Simplicissimus. Nacherzählt von Richard Weitbrecht, S. 35)

 


Literatur:

  • von Grimmelshausen, Hans Jakob Christoph: Simplicius Simplicissimus. Der Jäger von Soest. Ein Soldatenleben aus dem dreißigjährigen Kriege. Nacherzählt von Richard Weitbrecht. Kreuznach: Boigtländer Verlag.