3. Verbindung des Objekts zur Literatur des Mittelalters.
Weinrausch, Wahnsinn und Nacktheit kommen im dionysischen Kult in Verbindung. In diesem Buch werden die Beispiele aus Carmina Burana und Hartmanns von Aue Iwein erwähnt, die Relation zwischen diesen drei Elementen zeigen. Im vorliegenden Bild stellt dionysischer Körper die Schönheit des männlichen Körpers dar. So wird im Weiteren auch das Thema des männlichen Körpers als Blickobjekt am Beispiel Gottfried von Straßburgs Tristan und Isolde analysiert.
2. Bacchus - wahnsinniger Gott
2.1. Wahnsinnsperiode und männliche Nacktheit im Hartmanns von Aue „Iwein“
Der Zusammenhang von Nacktheit und Wahnsinns kommt in Hartmanns von Aue „Iwein“ vor. Iwein folgt dem Rat Gaweins und begibt sich auf Aventiurefahrt. Laudine, seine Ehegattin, aber fordert, dass Iwein nach einem Jahr und einem Tag zurückkehren muss. Im Laufe der Turniere bemerkt Iwein erst zu spät, dass er den Termin verpasst hat. Die Dienerin Lunete teilt ihm mit, dass Laudine sich von Iwein abgewendet hat. Iwein wird von dem Wahnsinn ergriffen, reißt sich die Kleider vom Leib und flüchtet nackt in den Wald.
Im Roman ist Iweins Wahnsinnsperiode ein Übergang und Wendepunkt. Iwein verliert alle Eigenschaften des Arturritters und nimmt im Gegensatz zu der höfischen zivilisierten Gesellschaft eine natürliche, unzivilisierte Lebensweise an. Von seinem Wahnsinn muss Iwein erste geheilt werden, nach seiner Heilung legt er auch wieder Kleidung an.