3. Verbindung des Objekts zur Literatur des Mittelalters.
Weinrausch, Wahnsinn und Nacktheit kommen im dionysischen Kult in Verbindung. In diesem Buch werden die Beispiele aus Carmina Burana und Hartmanns von Aue Iwein erwähnt, die Relation zwischen diesen drei Elementen zeigen. Im vorliegenden Bild stellt dionysischer Körper die Schönheit des männlichen Körpers dar. So wird im Weiteren auch das Thema des männlichen Körpers als Blickobjekt am Beispiel Gottfried von Straßburgs Tristan und Isolde analysiert.
2. Bacchus - wahnsinniger Gott
Der trinkende Gott Dionysos wird auch als „wahnsinniger“ und „sinnverwirrender“ Gott bezeichnet. Mit seiner Erscheinung wurde die Ordnung des Alltags gestört sowie den Menschen der Verstand genommen. Er ruft zum bacchantischen Fest auf und keinem ist es möglich, dem Weinrausch zu widerstehen. So lässt sein Gefolge alleTätigkeit und folgt dem Weingott ergeben.
Der dionysische Wahnsinn symbolisiert die Zersprengung der alltäglichen Pflichten und selige Befreiung. Das Kommen des wahnsinnigen Gottes bringt auch den Schrecken mit, da man dem Wahnsinn nicht abwehren kann:
„... wie ein Sturm unter die Menschen tritt, sie erschüttert und ihren Widerstand mit der Peitsche des Wahnsinns bändigt. Das Dasein wird plötzlich zum Rausch - zum Rausch der Seligkeit, aber nicht weniger zu dem des Schreckens“
Walter F. Otto, Dionysos. Mythos uns Kultus.
Weiterführende Literatur:
1. Abenstein, Reiner: Griechische Mythologie. Stuttgart 2005.
2. Otto, Walter F.: Dionysos. Mythos und Kultus. Darnstadt 1960.