1. Kunst- und kulturgeschichtliche Hintergrundinformationen zu dem Objekt.
Die Darstellungen der nackten Männlichkeit in verschiedenen Epochen bilden eine vielfältige Körpergeschichte. Durch Antike, Mittelalter und Renaissance veränderte sich die Bedeutung der männlichen Blöße. Vor allem die renaissancistische Auseinandersetzung mit dem nackten Körper sowie mit den mythologischen Themen bei italienischen und deutschen Meistern ist für die Interpretation des vorliegenden Gemäldes von großer Bedeutung.
2. Dionysos
Dionysos ist der jüngste Sohn des Zeus, auch Zagros oder Bakchos genannt. Dionysos Mutter, die sterbliche Semele, traf die Rache der Hera. Diese überredete Semele, Zeus in seiner ganzen göttlichen Pracht zu empfangen. Semele aber verbrannte im Blitzstrahl von Zeus. Zeus fand das Kind in der Asche, trug es noch 6 Monate im Schenkel und übergab den Neugeborenen später den Nymphen für die Erziehung. Seitdem erscheint Dionysos entweder als bockbeiniger, kleiner Dickbauch oder als lobebekränzeter Jüngling mit seinem nächsten Gefolge - Nymphen, Satyre und Silenen.
Dionysos ist Gott des Weines und der Fruchtbarkeit. Dionysos wurde von den Frauen verehrt. Sein Kult und Verehrung zeichnen sich durch orgiastische Taumel und rauschhafte, dionysische Hemmungslosigkeit aus.
Weiterführende Literatur:
1. Abenstein, Reiner: Griechische Mythologie. Stuttgart 2005.
2. Otto, Walter F.: Dionysos. Mythos und Kultus. Darnstadt 1960.