1. Kunst- und kulturgeschichtliche Hintergrundinformationen zu dem Objekt
Der Siegelstempel aus Bronze misst 7,9 im Durchmesser und kann auf das 2./3. Viertel des 13. Jahrhunderts datiert werden. Die Inschrift lautet „ S . CIVIUM . CIVITATIS . BABENBERGENSIS . L“
Die Abgebildete Figur ist stark schematisiert. Die Rüstung an Armen und Beiden wird zwar überaus minimalistisch mit Hilfe von unverbundenen Strichen dargestellt, dennoch büßt die Darstellung dadurch nichts an Eindeutigkeit ein. Im Gegenteil. Sie legt offen wie hoch die assoziative Nähe zum Mann in Rüstung ist.
Gesicht und Körper bestechen durch einen plastischen 3D-Effekt der im Positiv des Wachsabdrucks noch deutlicher heraustreten würde. Ausgestattet ist die Figur mit Helm, Lanze mit Banner, Schild und Rüstung. Diese 4 Kennzeichen teilen sich auf in zwei Gruppen: die erste mit Helm und Rüstung steht für den Ritter und die zweite mit Schild und Banner steht für den Heiligen Georg. Bereits hier wird die Fusion zweier Männlichkeitskonzepte angelegt.
1. Beschreibung des Objekts
Auf den ersten Blick... wirkt die Figur mit Schild, Lanze und Rüstung prägnant und gleichzeitig schematisiert.
Die lateinische Inschrift „ S . CIVIUM . CIVITATIS . BABENBERGENSIS . L“ (Bürger und Bürgerinnen Babenbergs/Bambergs) rahmt die Figur mit ihrer Manuskel auf beinahe krude aber auch ästhetisch künstlerische Weise. Mit der einrahmenden Inschrift entsteht ein Spiel zwischen deutlicher Leserlichkeit in Großbuchstaben und harmonieriertem Gleichklang der Schriftzeichen hin zum künstlerisch Ornamentalen.
Der Hintergrund des Siegels bleibt blank und ermöglicht damit die bildliche Dominanz der Figur, die von der ornamentalen Inschrift begleitet wird.
Auf den zweiten Blick... erkennt man die vielen Details des Siegels. Das Gesicht ist mit Nase, Augen und Lippen nuanciert ausgestaltet, ebenso wie die einzelnen Fingerglieder. Einen – wortwörtlich – pointierten Akzent bilden die Schweißnieten der Rüstung an Helm und Brustpanzer.
Die Rüstung an Armen und Beiden wird zwar überaus minimalistisch mit Hilfe von unverbundenen Strichen dargestellt, dennoch büßt die Darstellung dadurch nichts an Eindeutigkeit ein. Im Gegenteil. Sie legt offen wie hoch die assoziative Nähe zum „Mann in Rüstung" ist.
Gesicht und Körper bestechen durch einen plastischen 3D-Effekt der im Positiv des Wachsabdrucks noch deutlicher heraustreten würde.
Ausgestattet ist die Figur mit Helm, Schwert, Lanze mit Banner, Schild und Rüstung. Die Assoziation mit einem Ritter liegt offenkundig nahe, doch es gibt versteckte Hinweise.
Der Heilige steckt im Detail... Bei näherer Betrachtung fallen dem Betrachter einzelne Elemente von Rüstung und Waffen auf. Auf dem Brustpanzer befindet sich ein Kreuz, ebenso wie auf dem am Speer befestigten Banner. Das Schild des Kriegers ziehrt ein Drache. Diese Details stehen in der Regel in Verbindung mit dem Heiligen Georg.
Wer war der Hl. Georg und verbirgt er sich wirklich hinter dieser mehrdeutigen Figur? Die Antwort findet sich hier.