2. Interpretation des Objekts
Im zweiten Teil wird erörtert, wie die Spottfiguren marginalisierte Männlichkeit darstellen. Im Mittelalter gehörten die dörper und die Narren zu der marginalisierten Gruppe von Männern - sie wurden verspottet.
2. Karneval
Ob in Köln oder Rio - vor der Fastenzeit
wird beim Karneval noch einmal richtig gefeiert.
Besonders die Umzüge in Mainz und Köln sind
in ganz Deutschland bekannt.
Auch im Mittelalter feierte man schon Karneval.
Die normalen Gesetze, Regeln und Normen gelten
zu dieser Zeit nicht. Die Welt ist 'umgestülpt' (vgl. Bachtin, 48).
Im Mittelalter betraf dies vor allem die Ordo:
Für die Zeit des Karnevals galten alle als
gleich - egal ob König oder Narr.
Man wechselte "Kleidung, Lebensstellung und Schicksal" (Bachtin, 52).
Durch diese Lösung von der Hierarchie wurde
es möglich frei zu sprechen, das höher gestellte zu
parodieren. Alles, was einen sonst einschränkte,
wurde ausgelacht:
die Mächtigen und auch der Tod.
Im Lachen lag und liegt die Freiheit,
der "Sieg über die Furcht"
(Bachtin, 35).
(Bilder: http://www.karneval.de/KarnevalTage.aspx)
Beim Karneval herrscht die Narrenfreiheit. Durch das Lachen wird es möglich, heikle Themen in einer
harmloseren Weise anzusprechen.
Durch die Verkleidung und Schminke beim Karneval versucht man möglichst lächerlich auszusehen, zum Hohn anzuregen.
Die beiden Spottfiguren könnten auch als karnevalisiert beschrieben werden, da ihr groteskes Aussehen Lachen hervorruft.
Ihre Kleidung, ihr Verhalten, ihr Körper...nichts entspricht der Norm und den gängigen Gesetzen.
Unabhängig davon, welchen Status der Betrachter hat, ihm wird immer die Zunge rausgestreckt.
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Weiterführende Literatur:
Bachtin, Michail M: Literatur und Karneval. Zur Romantheorie und Lachkultur. Frankfurt am Main 1990.