2. Interpretation des Objekts
Im zweiten Teil wird erörtert, wie die Spottfiguren marginalisierte Männlichkeit darstellen. Im Mittelalter gehörten die dörper und die Narren zu der marginalisierten Gruppe von Männern - sie wurden verspottet.
1. Marginalisierte Männlichkeit
1.1. dörper
Die sogenannten 'dörper' oder einfach Bauern gehörten zur Unterschicht.
In der Gott gegebenden Gesellschaftsordnung, der 'ordo', standen sie daher unter
dem Ritter. Der Ritter wurde mit den höfischen Idealen verbunden: Er war gesittet
und tugendhaft.
Der Bauerntölpel hingegen galt als triebgesteuert. Er war nicht in der Lage seine
Affekte zu kontrollieren, wie es auch in Neidharts Dörperlyrik dargestellt wird.
In der mittelalterlichen Literatur werden die 'dörper' für ihr ungehobeltes Verhalten
und schlechtes Aussehen verachtet und auf diese Weise marginalisiert.
(Bild: http://habsburg.de.tl/Mittelalter.htm)
Weiterführende Literatur:
Weddige, Hilkert: Einführung in die germanistische Mediävistik. 7. Auflage. München 2008.