3. Verbindung des Objekts zur Literatur des Mittelalters
Ein Vergleich zwischen dem Gemälde und den dargestellten Männlichkeiten in der mittelalterlichen Literatur sollen Aufschluss darüber geben, wie sich Männlichkeit in rund 400 Jahren verändert hat. Über Iwein, Tristan und das Nibelungenlied hin zu Simplicius Simplicissimus und Thränen des Vaterlands Anno 1636 von Andreas Gyphius wird die Veränderung analysiert.
3. Tristan
In Gottfried von Straßburgs Versroman Tristan wird das Augenmerk insbesondere auf die Gefolgsleute und die Ausrüstung bzw. auf die Uniform gelegt, um einen weiteren Aspekt des Gemäldes mit mittelalterlichen Literatur zu belegen.
si gewunnen harnasch unde gewant |
Sie beschafften Rüstungen und Kleider |
innerhalp den drizec tagen, |
innerhalb von dreißig Tagen, |
daz drizec ritter solten tragen, |
die die dreißig Ritter tragen sollten, |
die sich der hofsche Tristan |
die der edle Tristan sich |
ze gesellen wolte nemen an |
als Gefährten nehmen wollte. |
Vers 4550-4554 |
Im Text wird vor allem auf die „Pracht der Gewänder“ eingegangen. Die oben genannten Verse beschreiben die edlen Rüstungen, die alle 30 Ritter tragen. Hier gibt es schon erste Hinweise auf eine Art der Uniformierung, die auf dem Gemälde der Schlacht bei Nördlingen 1634 ebenfalls zu sehen ist. Uniformen, um zu erkennen und zu zeigen, wer zu wem gehört. Die gleiche Rüstung der Gefolgsleute Tristans dient zur Markierung einer Einheit.
Literatur:
-
Gottfried von Straßburg: Tristan. Band 1 und 2. Stuttgart: Reclam, 2010.
- http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/Gottfried