Abschnittsübersicht


  • Auch als kompetente Sprecher:innen des Deutschen stoßen wir von Zeit zu Zeit an die Grenzen unseres Sprachgefühls. Heißt es zum Beispiel wegen dem Wetter oder wegen des Wettersdem Autoren oder dem Autor? Sollte eine Form wie Ich bin am Kochen in einem Schüler:innenaufsatz als falsch angestrichen werden oder dürfte diese so in einem Zeitungsartikel vorkommen? Schreibt man kochen in diesem Fall groß oder klein?

    Sicherlich waren Sie selbst schon einmal damit konfrontiert, sich nicht sicher zu sein, wie etwas „richtig“ heißt oder Sie haben sich gewundert, weshalb der Duden manchmal unterschiedliche Varianten für sprachliche Phänomene angibt. Sie haben möglicherweise Texte Korrektur gelesen und hatten das Gefühl, etwas müsse falsch sein, konnten den Grund aber nicht erklären. Vielleicht wurden Sie als Germanistikstudierende in Ihrem Bekanntenkreis auch schon einmal um Ihren Rat gefragt, als andere bei sprachlichen Fragen ins Zweifeln gerieten.

    Im Rahmen dieses Kurses werden wir uns mit diesen sogenannten sprachlichen Zweifelsfällen auseinandersetzen. Sie werden zunächst erfahren, was man im linguistischen Sinne unter sprachlichen Zweifelsfällen versteht und unterschiedliche sprachliche Zweifelsfälle kennenlernen, mit denen Sie sicherlich im Alltag bereits konfrontiert wurden. Weiter werden wir Ihnen die historischen Ursachen für diese Zweifelsfälle vorstellen und Ihnen Methoden an die Hand geben, mit denen Sie selbst solche Zweifelsfälle untersuchen können. So erlernen Sie einen sicheren Umgang mit Korpora, und erfahren, wie Fragebögen und Studien konzipiert und ausgewertet werden. Diese Methoden lassen sich dabei selbstverständlich auch auf andere linguistische Bereiche anwenden. Der Kurs wird Ihnen viel Raum bieten, das Erlernte selbst anzuwenden.

    Wir beginnen mit Modul 1, das Ihnen ein Grundverständnis über strukturelle Regelmäßigkeiten des Deutschen vermittelt und am Beispiel von Präpositionen erste erklärbare Abweichungen vorstellt.