Kursthemen


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                      Herzlich willkommen im vhb-Kurs                                         

    Sprachliche Zweifelsfälle: Zum sicheren und sprachbewussten Umgang mit Sprachvarianten!

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    Dieser Kurs zielt auf ein vertieftes Verständnis sprachlicher Zweifelsfälle im Deutschen, ihre Entstehung und den sprachbewussten Umgang mit Sprachvarianten. In unserem Kurs wird Ihnen nicht nur das Fachwissen zu Zweifelsfällen vermittelt, sondern Sie werden auch mit einigen empirischen Methoden vertraut gemacht, die Ihnen die Abfassung wissenschaftlicher Arbeiten zu Zweifelsfällen und weiteren Themen der Sprachwissenschaft erleichtern soll.
    Diese Demo-Version bietet Ihnen Einblicke in die Organisation und Struktur unseres Kurses. Damit Sie einen Eindruck von unseren Lehrmaterialien und Aufgaben gewinnen können, haben wir für Sie außerdem Modul 1 freigeschaltet.

    Ein wichtiger Hinweis zur Anmeldung: Liebe Studierende der Otto‐Friedrich‐Universität Bamberg, bitte prüfen Sie schon bei der Anmeldung zur Lehrveranstaltung im Bamberger FlexNow, ob Sie sich für den richtigen Lehrveranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar oder Übung) und das richtige Modul angemeldet haben. Ist dies nicht der Fall, kann die Prüfungsanmeldung später nicht durchgeführt werden und Sie können keinen Leistungsnachweis erwerben. Ich wünsche Ihnen, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, mit unserem Kurs viel Freude und Erkenntnisgewinn!

    Ihre Stefanie Stricker

                                                                  

  • Maßnahmen zur Sicherung der Barrierearmut in diesem Kurs

    Konzept Barrierearmut SehbehinderungBei allen für den Kurs produzierten Textdateien sind wir um Maßnahmen für eine barrierearme Aufbereitung der PDF-Dateien bemüht, die die Benutzung eines Screenreaders erleichtern (z.B. durch die Beschreibung von Grafiken durch Alternativtext, die Benutzung von Formatvorlagen, die Vermeidung von Leerzeilen und die alternative Beschriftung von Hyperlinks); davon ausgenommen sind spezifische Visualisierungen, die für die Screencasts erstellt wurden, dort aber ohnehin verbalisiert sind.

    Konzept Barrierearmut Hörbehinderung: Zu den Videodateien werden begleitend Skripte zur Verfügung gestellt, die den gesprochenen Text verschriftlicht wiedergeben.


  • Intro: Das erwartet Sie in unserem Kurs


    Auch als kompetente Sprecher:innen des Deutschen stoßen wir von Zeit zu Zeit an die Grenzen unseres Sprachgefühls. Heißt es zum Beispiel wegen dem Wetter oder wegen des Wettersdem Autoren oder dem Autor? Sollte eine Form wie Ich bin am Kochen in einem Schüler:innenaufsatz als falsch angestrichen werden oder dürfte diese so in einem Zeitungsartikel vorkommen? Schreibt man kochen in diesem Fall groß oder klein?

    Sicherlich waren Sie selbst schon einmal damit konfrontiert, sich nicht sicher zu sein, wie etwas „richtig“ heißt oder Sie haben sich gewundert, weshalb der Duden manchmal unterschiedliche Varianten für sprachliche Phänomene angibt. Sie haben möglicherweise Texte Korrektur gelesen und hatten das Gefühl, etwas müsse falsch sein, konnten den Grund aber nicht erklären. Vielleicht wurden Sie als Germanistikstudierende in Ihrem Bekanntenkreis auch schon einmal um Ihren Rat gefragt, als andere bei sprachlichen Fragen ins Zweifeln gerieten.

    Im Rahmen dieses Kurses werden wir uns mit diesen sogenannten sprachlichen Zweifelsfällen auseinandersetzen. Sie werden zunächst erfahren, was man im linguistischen Sinne unter sprachlichen Zweifelsfällen versteht und unterschiedliche sprachliche Zweifelsfälle kennenlernen, mit denen Sie sicherlich im Alltag bereits konfrontiert wurden. Weiter werden wir Ihnen die historischen Ursachen für diese Zweifelsfälle vorstellen und Ihnen Methoden an die Hand geben, mit denen Sie selbst solche Zweifelsfälle untersuchen können. So erlernen Sie einen sicheren Umgang mit Korpora, und erfahren, wie Fragebögen und Studien konzipiert und ausgewertet werden. Diese Methoden lassen sich dabei selbstverständlich auch auf andere linguistische Bereiche anwenden. Der Kurs wird Ihnen viel Raum bieten, das Erlernte selbst anzuwenden.

    Wir beginnen mit Modul 1, das Ihnen ein Grundverständnis über strukturelle Regelmäßigkeiten des Deutschen vermittelt und am Beispiel von Präpositionen erste erklärbare Abweichungen vorstellt.



  • Modul 1: Zentrum und Peripherie im Sprachsystem

    Das Modul beginnt mit einer kurzen Introspektion bezüglich der selbst erlebten Zweifelsituationen. Sodann wird am Beispiel der Präpositionen ein sprachliches Kern-Peripherie-Modell vorgestellt. Darauf wird die Grammatikalisierung von Präpositionen als Quelle für neue, periphere Präpositionen behandelt.


  • Modul 2: Was ist ein Zweifelsfall?

    Das Modul beginnt mit einer Definition von Zweifelsfall und gibt eine Klassifikation von Zweifelsfällen nach Systemebenen und Entstehungsursachen. Zudem werden die Themen Normierung und Kodifizierung sowie Methoden der empirischen Identifikation von Zweifelsfällen behandelt.


  • Modul 3: Dank dem Internet ODER dank des Internets – Kasuswahl bei Präpositionen

    Das Modul klassifiziert das Inventar an Präpositionen nach Frequenz, Gebrauch, Erwerb und sprachdidaktischem Umgang, insbesondere mit Rücksicht auf die besondere Stellung der Sekundärpräpositionen. Es werden Studien zum Gebrauch von Sekundärpräpositionen sowie die Geschichte der metapragmatischen Thematisierung und Stigmatisierung des Dativs als Präpositionalkasus thematisiert.


  • Modul 4: Einführung in die Korpussuche

    Das Modul gibt einen Überblick über bestehende digitale Korpora des geschriebenen und gesprochenen Deutsch (unter Einschluss historischer Korpora) und vermittelt den Aufbau der Suchsyntax im DWDS-Korpus (einfache und komplexe Suchanfragen) sowie die Durchführung exemplarischer Korpussuchen bezüglich der Sekundärpräpositionen.


  • Modul 5: Der Krake/die Krake oder Die Prinzessin küsst den Prinz(en) – Schwache Maskulina im Deutschen

    In dem Modul wird die Unterscheidung zwischen starker, schwacher und gemischter Flexion von Substantiven, insbesondere von Maskulina, behandelt und die Prototypikalitätsskala für schwache Maskulina vorgestellt. Unter historischer Perspektive sind die Geschichte der schwachen Maskulina und ihre Sprachwandelprozesse Gegenstand.


  • Modul 6: Entwicklung von Elizitationsstudien

    Das Modul thematisiert Typen von Elizitationsstudien (Fokus auf Produktions-, Akzeptabilitäts- und Korrekturtests), erläutert die Wahl der richtigen Form der Elizitationsstudie und erklärt ihren Aufbau.


  • Modul 7: Iss ODER Ess? Buk ODER backte? Gemolken ODER gemelkt? – Schwächelnde starke Verben

    In dem Modul geht es um die Unterscheidung zwischen starker und schwacher Verbflexion (gemolken oder gemelkt), starke Flexionsmerkmale bei Verben und ihre Prototypizität (Implikationsskala und Abbaurichtung von starken Flexionsmerkmalen) und die Rolle der Gebrauchsfrequenz für die Stabilisierung starker Flexionsmerkmale. Unter historischer Perspektive wird der Übergang der gebrauchsinfrequenten starken Verben in die typenfrequente schwache Flexionsklasse behandelt.


  • Modul 8: Dokumentation, Darstellung und Auswertbarkeit von erhobenen Daten

    Das Modul vermittelt Kenntnisse zur deskriptiven Statistik als Grundlage für die Erhebung und Darstellung von Daten in übersichtlichen Tabellen und Graphiken. Es wird das Arbeiten mit Excel, das Einpflegen von ermittelten Daten sowie das Erstellen von übersichtlichen Graphiken aus den Excel-Tabellen behandelt.


  • Modul 9: Was ist ein grammatischer Fehler?

    Das Modul vermittelt die Klassifikation grammatischer Fehler und thematisiert Fehlerkreislauf und Fehlertoleranz im schulischen Kontext. Dafür werden die Begriffe Norm und Kodifizierung, präskriptiv vs. deskriptiv behandelt sowie gesprochene vs. geschriebene Sprache kontrastiert.


  • Modul 10: Denkmäler ODER Denkmale; Pizzas ODER Pizzen – Schwankende Pluralformen bei nativen und fremden Substantiven

    Das Modul fokussiert die Pluralbildung im heutigen Deutsch (Pluralallomorphe und ihre Steuerung), die Transparenzskala der Pluralformen im nativen Wortschatz, die statistische Verteilung der Pluralformen, Prinzipien der Pluralbildung im Erb- und Fremdwortschatz (Wohlgeformtheit vs. Morphemkonstanzprinzip) und stellt eine korpuslinguistische Ermittlung schwankender Pluralformen im Erb- und Fremdwortschatz (Schwankung zwischen 2 und 3 Formen) sowie die Analyse der Ergebnisse vor.


  • Modul 11: Des Baums ODER des Baumes: Die „Eleganz“ der Grammatik, oder: Zweifelsfälle und Gebrauchskontext

    Das Modul behandelt Norm und Variation bei Genitivendungen [NUR kurz (des Vaters/*des Vateres) – variabel (des Baumes/des Baums) – NUR lang (des Witzes/*des Witzs)] und deckt innersprachliche (Wortlänge, Qualität des Auslauts, morphologische Komplexität) wie außersprachliche Faktoren (Formalitätsgrad, Thematik, Partnerkonstellation, Fremdheit) für die Varianz auf.


  • Modul 12: Am x-en sein – Der am-Progressiv zwischen Standard- und Umgangssprache

    Das Modul behandelt den am-Progressiv als Aspektmarker und seine Regionalität, stellt eine korpuslinguistische Studie zum Grammatikalisierungsgrad des am-Progressivs in deutschsprachigen Zeitungen (Deutschland, Österreich und die Schweiz) vor und diskutiert die grammatikographische Stigmatisierung des am-Progressivs.


  • Modul 13: Arbeiten zu sprachlichen Zweifelsfällen – Methoden und mögliche Fragestellungen

    Das Modul stellt eine beispielhafte Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit, die eine konkrete Fragestellung erörtert, vor. Zudem wird die Relevanz der Zweifelsfalllinguistik für verschiedene Berufsfelder (v.a. Schule, DaF-Lehrkräfte, Redaktion und Textgestaltung, Lektorate, Sprachberatung, Öffentlichkeitsarbeit) behandelt. Abgerundet wird das Modul durch eine kritische Gesamtreflexion zum Kurs.