Abschnittsübersicht

  • Gender – humorlinguistisch

    Helga Kotthoff (Uni Freiburg, Germanistische Linguistik)


    Auch Humor, Lachen und Komik sind beteiligt an der Ausformung von gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen. Traditionell genossen Männer auf dem Gebiet der komischen Kommunikation viel größere Freiheiten als Frauen. Das Spiel mit Deformation, Doppelbödigkeit und der Umkehr von Normen setzt ein Subjekt voraus, das sich über die Verhältnisse erhebt. Die mit ihm lachen, schwingen sich gleichfalls auf die Meta-Ebene der Distanz und des Amüsements. Für Frauen war ein solches Ausmaß an Souveränität über Jahrhunderte hinweg nicht vorgesehen; inzwischen können wir sowohl in der alltäglichen als auch in der massenmedialen Lachkultur große Veränderungen beobachten, deren Konturen ich mit Beispielen skizzieren werden.