Einführung: Sprache, Denken, Handeln und Wirklichkeit – „Geschlecht“ aus linguistischer Sicht
Renata Szczepaniak (Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Deutsche Sprachwissenschaft)
Die Beziehung zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit beschäftigt die Linguistik seit Langem. Bezogen auf die Alltagskategorie „Geschlecht“ geht es dabei um die Fragen: Wie und warum wirkt sich die Wahl der sprachlichen Form, mit der wir über Personen Aussagen treffen, auf die Darstellung einer Situation oder die Argumentation? Was beeinflusst wiederum uns bei unserer Wahl der sprachlichen Ausdrücke? Wie schlägt sich stereotypes Denken in der Sprache nieder? Welche Rolle spielt die gewählte sprachliche Form für die Wahrnehmung der dargestellten Wirklichkeit? Hat das Konsequenzen für unsere Gesundheit und für unser privates Leben? In diesem Vortrag, der in die Ringvorlesung einführen wird, wird anhand von Beispielen aus der Vergangenheit und Gegenwart gezeigt, dass sprachliches Handeln weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen hat und aufs Engste mit unseren Grundbedürfnissen nach Gesundheit, glücklichem und erfülltem Leben und sozialem Erfolg verbunden ist.