Im Seminar werden einige beispielhafte russische Autoren und Werke der vergangenen zwanzig-dreißig Jahre seit dem Kollaps der Sowjetunion behandelt. Dabei werden auch die sozialen und poetischen Veränderungen und Charakteristiken dieser literarischen Epoche besprochen. Die gewählten Werke bringen alle eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem ideologischen und ästhetischen Erbe des Kommunismus bzw. mit der Geschichte zum Ausdruck, und mit den enormen sozialen und politischen Veränderungen für die Menschen in Russland seitdem. Die Seminare werden von Referaten begleitet. Es werden folgende vier Romane (von zwei Schriftstellern und zwei Schriftstellerinnen) behandelt, die aller in deutscher Übersetzung erhältlich sind (es kann aber zu weiteren Werken und Autoren Bezug genommen werden; Anpassungen an dieser Auswahl sind je nach Interessenslage der Studierenden möglich):
Viktor Pelevin, Omon Ra / Omon hinterm Mond (1992)
Tat jana Tolstaja, Kys (2000)
Vladimir Sorokin, Den opri nika / Der Tag des Opritschniks (2006)
Ljudmila Uli kaja, Daniel tein, perevod ik / Daniel Stein (2006)
Viktor Pelevin, Omon Ra / Omon hinterm Mond (1992)
Tat jana Tolstaja, Kys (2000)
Vladimir Sorokin, Den opri nika / Der Tag des Opritschniks (2006)
Ljudmila Uli kaja, Daniel tein, perevod ik / Daniel Stein (2006)
- Moderator/in: Nicolas Dreyer
- Moderator/in: Eugeniya Ershova
Semester: 2022/23 Wintersemester
Die Veranstaltung ist in erster Linie als Praxisseminar angelegt. Wir übersetzen gemeinsam und einzeln unterschiedliche Texte mit aktuellem Bezug aus dem Bereich Sachliteratur und Publizistik/Journalismus aus dem Russischen (und eventuell dem Englischen) ins Deutsche. Dabei lernen wir verschiedene Aspekte und Probleme des Übersetzens durch eigene Erfahrung kennen und sprechen darüber, wie sich damit umgehen lässt: Was heißt es, ein Wort, einen Satz, einen Text zu übersetzen? Wann ist eine Übersetzung gut ? Welche Kriterien gibt es dafür, und sind diese Kriterien alle miteinander vereinbar? Wie unterscheidet sich das Übersetzen von Sachliteratur vom Übersetzen fiktionaler Literatur? Welche Anforderungen stellen unterschiedliche Textarten? Und welche Rolle spielen kulturelle Unterschiede? Wir lernen Arbeitsmittel und -methoden kennen und beschäftigen uns dabei auch mit der Frage, welche Rolle die maschinelle Übersetzung spielt. Das Seminar richtet sich nicht nur an diejenigen, die sich für das Übersetzen als Arbeitsfeld interessieren, sondern darüber hinaus an alle, die Freude am genauen Lesen, Verstehen, Schreiben und Überarbeiten von Texten haben.
- Moderator/in: Anselm Bühling
- Moderator/in: Eugeniya Ershova
Semester: 2022/23 Wintersemester
Das Seminar untersucht russische und ukrainische Literatur unterschiedlicher Gattungen, die sich der Erfahrung und Verarbeitung der großen Katastrophen widmen, die die Sowjetunion und spezifisch die Ukraine und Russland durchlebt haben. Dazu gehören die große Hungersnot ( Holodomor ) in der Ukraine (und anderen sowjetischen Gebieten) in den Jahren 1932-33 im Kontext des Stalinismus; der 2. Weltkrieg und der Holocaust. Es werden Werke von ukrainischen und russischen Autoren und Autorinnen gelesen. Teils in ihren Heimatländern, teils in der Emigration, teils noch in zeitlicher Nähe zum Geschehen, teils in postsowjetischer Zeit, reflektieren die Schriftsteller über die eigenen Erfahrungen oder die der Generation der Groß- oder Urgroßeltern. Im Seminar werden auch gattungsspezifische Aspekte wie Fiktionalität, Memoir, Dokufiktion und Autobiographie erörtert. Die meisten der besprochenen Werke sind als Übersetzungen erhältlich; einzelne Werke existieren nur im ukrainischen Original (und evtl. russischer Übersetzung). Im Seminar werden schwerpunktmäßig drei Werke behandelt, die in deutscher Übersetzung zugänglich und verpflichtende Lektüre sind: Vasilij Grossman, izn i sud ba / Leben und Schicksal (1959/1980) in Auszügen; Daniil Granin, Blokadnaja kniga / Das Blockadebuch (1981/2014) und Ljudmila Petru evskaja, Devu ka iz gostinicy Metropol / Das Mädchen aus dem Hotel Metropol (2017). Darüber hinaus werden aber weitere Werke angesprochen (Ulas Sam uk, Marija (1933); Vasyl Barka, ovtij knjaz / eltyj kniaz (1962/1968); Katja Petrovskaja, Vielleicht Esther (2014) und Sofija Andruchovi , Amadoka (2020)), die ebenfalls für Referate und Hausarbeiten herangezogen werden können. Anpassungen an diese Auswahl sind aber je nach Interessenslage der Studierenden möglich.
- Moderator/in: Nicolas Dreyer
- Moderator/in: Eugeniya Ershova
Semester: 2022/23 Wintersemester