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Das Seminar untersucht russische und ukrainische Literatur unterschiedlicher Gattungen, die sich der Erfahrung und Verarbeitung der großen Katastrophen widmen, die die Sowjetunion und spezifisch die Ukraine und Russland durchlebt haben. Dazu gehören die große Hungersnot ( Holodomor ) in der Ukraine (und anderen sowjetischen Gebieten) in den Jahren 1932-33 im Kontext des Stalinismus; der 2. Weltkrieg und der Holocaust. Es werden Werke von ukrainischen und russischen Autoren und Autorinnen gelesen. Teils in ihren Heimatländern, teils in der Emigration, teils noch in zeitlicher Nähe zum Geschehen, teils in postsowjetischer Zeit, reflektieren die Schriftsteller über die eigenen Erfahrungen oder die der Generation der Groß- oder Urgroßeltern. Im Seminar werden auch gattungsspezifische Aspekte wie Fiktionalität, Memoir, Dokufiktion und Autobiographie erörtert. Die meisten der besprochenen Werke sind als Übersetzungen erhältlich; einzelne Werke existieren nur im ukrainischen Original (und evtl. russischer Übersetzung). Im Seminar werden schwerpunktmäßig drei Werke behandelt, die in deutscher Übersetzung zugänglich und verpflichtende Lektüre sind: Vasilij Grossman, izn i sud ba / Leben und Schicksal (1959/1980) in Auszügen; Daniil Granin, Blokadnaja kniga / Das Blockadebuch (1981/2014) und Ljudmila Petru evskaja, Devu ka iz gostinicy Metropol / Das Mädchen aus dem Hotel Metropol (2017). Darüber hinaus werden aber weitere Werke angesprochen (Ulas Sam uk, Marija (1933); Vasyl Barka, ovtij knjaz / eltyj kniaz (1962/1968); Katja Petrovskaja, Vielleicht Esther (2014) und Sofija Andruchovi , Amadoka (2020)), die ebenfalls für Referate und Hausarbeiten herangezogen werden können. Anpassungen an diese Auswahl sind aber je nach Interessenslage der Studierenden möglich.
Semester: 2022/23 Wintersemester
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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