"Antrieb für die Suchtentwicklung ist aus psychologischer Sicht der "Rausch", d.h. die nach dem Konsum der psychoaktiven Substanz erlebte Zustandsänderung. Die "Positivierung" des Erlebens, egal ob es sich um einen besonders angenehmen Zustand oder um eine Minderung eines negativen Zustands handelt führt dazu, dass das Konsumverhalten wieder angestrebt wird. Es entsteht allmählich ein Verlangen nach diesem "optimalen" Zustand. Es ist übrigens oft so, als suchten Suchtkranke etwas, das sie nicht kennen und nicht sicher verloren, aber vielleicht doch (unbewusst) hatten, aber vielleicht nie (mehr wieder) bekommen werden (Liebe?)" (Tretter und Müller, 2001, S.51).
Sechs verschiedene Modelle, mit denen psychologisch Ursache und Entstehung von Sucht erklärt werden sollen, stellen wir Ihnen in diesem Kapitel vor:
Eine Darstellung der Neurobiologie der Sucht ist ohne Vorkenntnisse nicht möglich. Daher wird dieses Kapitel in einem Exkurs gesondert und ausführlich behandelt.
Generell kann man aber sagen, dass der Effekt von Drogen auf die verschiedenen Transmittersystem (also der molekulare Effekt) sehr gut untersucht ist, während die Kenntnisse über die Sucht auf der Ebene der Systeme (zum Beispiel dem Belohnungssystem) noch spekulativ sind.