Otto-Friedrich-Universität Bamberg
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Psychologische Modelle

Inhalte dieses Kapitels

"Antrieb für die Suchtentwicklung ist aus psychologischer Sicht der "Rausch", d.h. die nach dem Konsum der psychoaktiven Substanz erlebte Zustandsänderung. Die "Positivierung" des Erlebens, egal ob es sich um einen besonders angenehmen Zustand oder um eine Minderung eines negativen Zustands handelt führt dazu, dass das Konsumverhalten wieder angestrebt wird. Es entsteht allmählich ein Verlangen nach diesem "optimalen" Zustand. Es ist übrigens oft so, als suchten Suchtkranke etwas, das sie nicht kennen und nicht sicher verloren, aber vielleicht doch (unbewusst) hatten, aber vielleicht nie (mehr wieder) bekommen werden (Liebe?)" (Tretter und Müller, 2001, S.51).

Sechs verschiedene Modelle, mit denen psychologisch Ursache und Entstehung von Sucht erklärt werden sollen, stellen wir Ihnen in diesem Kapitel vor:

  • Das Lernpsychologisches Grundmodell
  • Kognitive Modelle
  • Psychoanalytische Modelle
  • Persönlichkeitstheorie
  • Psychiatrische Komorbidität
  • Neurobiologische Modelle

Das Lernpsychologische Grundmodell
Hier handelt es sich um das wichtigste psychologische Modell der Suchtentwicklung. Es begründet sich auf dem Prinzip "Lernen am Erfolg" (auch bekannt unter der Bezeichnung "operantes Konditionieren"). Lernen Sie mehr..
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Kognitive Modelle
Bestimmte Grundannnahmen, wie zum Beispiel zum Selbstbild, bestimmen den Umgang mit Alkohol. Sie lassen sich verändern...
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Psychoanalytische Modelle
Die Einnahme von Drogen bewirkt ein Entlastungserleben für das "Ich" gegenüber dem "Über-Ich" (also der Kontrollinstanz) ...
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Persönlichkeitstheorien
Menschen mit bestimmten Persönlichkeiten reagieren oft gleichförmig auf ganz unterschiedliche Situationen. Auch wenn es "die Suchtpersönlichkeit" nicht gibt, so haben Persönlichkeitszüge einen Einfluss auf das Konsumverhalten...
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Psychiatrische Komorbidität
Es gibt eine Reihe von psychischen Störungen, die gleichzeitig zu einer Suchtproblematik bestehen können. Dazu gehören die Persönlichkeitsstörungen, aber auch die Depression oder eine schizophrene Psychose...
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Neurobiologische Modelle

Eine Darstellung der Neurobiologie der Sucht ist ohne Vorkenntnisse nicht möglich. Daher wird dieses Kapitel in einem Exkurs gesondert und ausführlich behandelt.

Generell kann man aber sagen, dass der Effekt von Drogen auf die verschiedenen Transmittersystem (also der molekulare Effekt) sehr gut untersucht ist, während die Kenntnisse über die Sucht auf der Ebene der Systeme (zum Beispiel dem Belohnungssystem) noch spekulativ sind.