Offener Brief zur Situation im Iran

Offener Brief zur Situation im Iran

av Borttagen användare -
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Vor wenigen Minuten durch den studentischen Konvent so beschlossen:

Stell dir vor, du hättest keine Wahl!

  • Studierende im iranischen Unrechtsstaat –

Nimm dir einen Moment Zeit und stell dir vor, du würdest nicht an der Universität in Bamberg studieren oder dozieren, sondern an der Universität in Teheran, Isfahan oder Shiraz, du lebst also im Iran! Am 12. Juni 2009 bist du vielleicht zu den Wahlen gegangen, auch wenn du feststellen musstest, dass dein Kandidat, wie mehrere 100 andere, vom diktatorischen Wächterrat nicht zu den Wahlen zugelassen wurde. Dennoch hast du dich entschieden das kleinere Übel, also Mir Hossein Mussawi oder einen der beiden anderen Kandidaten, zu wählen, damit der amtierende Präsident Mahmud Ahmadinedschad, nicht weiter an der Macht bleibt. Wenige Stunden später stellte sich bereits heraus, dass deine, wie auch Millionen andere Stimmen nicht gezählt wurden, nur damit sich das Iranische Regime weiter an der Macht halten kann.


Seit Beginn der Islamischen Revolution im Jahr 1979 war es das erste Mal, dass so viele Iraner von ihrem Stimmrecht gebraucht machten. Sie wollten Schluss machen mit einem Präsidenten und seinem Regime, das ihr Land wirtschaftlich ruiniert und das Geld eines der reichsten Länder der Region in den Bau von Atombomben und zur Unterstützung von Terrorgruppen ausgibt.


Das gleiche Regime das Menschenrechte verweigert, Demokratie ablehnt und den Holocaust leugnet, betreibt nun massiven Wahlbetrug. Nun wollten du und andere Schluss machen mit 30 Jahren Elend, Terror, Unterdrückung von Minderheiten, Folter und öffentlichen Hinrichtungen.


Stell dir vor, du bist mit anderen in den letzten Tagen gegen dieses Unrecht auf die Straße gegangen und hast für deine Rechte demonstriert. Neben dir wurden Menschen geschlagen, durch die Straßen gejagt und auf dich wurde scharf geschossen. Die bewaffneten Schläger des Regimes, die Basidschi, stürmen deine Universität, verletzen und töten deine Kommilitonen, weil sich diese öffentlich für Bürgerrechte einsetzen. Sie werden stellvertretend bestraft für die vielen anderen auf den Straßen.


Du willst echte politische Veränderung, du willst Bürger- und Menschenrechte, du willst wirkliche Demokratie in einem säkularisierten Staat. Mit anderen kannst du dich kaum noch austauschen, denn das Regime hat deinen Internetzugang beinahe lahm gelegt, es gibt nur ein zentrales staatliches Fernsehen und die Städte sind militarisiert und abgeriegelt. Dir ist klar, dass die wirkliche Opposition im Iran verboten ist, Moussawi lediglich ein regimetreuer Reformer bleibt und die Ajatollahs und ihre Revolutionswächter sich nun mit massiver Gewalt an der Macht halten.


Deine Hoffnung ist, dass die Staaten des Westens endlich aufhören mit dieser Diktatur unter dem Vorwand des „kritischen Dialogs“ zu kollaborieren. Denn jede Regierung die Ahmadinedschad als den neuen Präsidenten akzeptiert, verrät die Iranische Opposition und trägt zur Gefährdung des Weltfriedens bei. Über das Internet wendest du dich an andere Studierende in der Welt, bittest sie um Solidarität und forderst sie auf: Nimm dir einen Moment Zeit und stell dir vor...

Unterstützt durch:


Studentischen Konvent der Otto Friedrich Universität Bamberg