1. Das Objekt und die Literatur

1.3. Der Auserwählte

Die Überlegenheit eines Ritters kann dadurch deutlich gemacht werden, dass er trotz widriger Umstände seine wahre Berufung zum Ritterdasein erkennt. Indikatoren für eine solche Mission sind regelrecht übernatürlich gute Ritterfähigkeiten, wenngleich diese normalerweise von klein auf mühsam trainiert werden müssen. Dies ist der Fall bei Gregorius. Wenn ein Ritter sich also den Wagnissen der Âventiuren stellt, obwohl er nicht dazu in hinreichender Weise trainiert wurde, betont der Sieg die exzeptionelle Überlegenheit des Ritters. Er ist damit im Sinne der Kongruenz von Äußerem und Innerem auch der Tugendhafteste. 

   

Die neuhochdeutsche Übersetzung der Textstelle finden sie hier: Tristan1

Hier wird deutlich, dass Tristan bereit ist, sich der Herausforderung der Âventiure zu stellen, obwohl er eben nicht der von Geburt an anerzogener und angelernter Ritter ist. Es macht seinen späteren Triumph noch größer. Mehr Informationen finden sich hier.

  

  

  

  

  

    

  


Literaturangaben:

  • Tomasek, Tomas : Gottfried von Straßburg. Stuttgart: Reclam 2007.
  • Gottfried von Straßburg: Tristan, Bd. I.: Text, 5. Aufl., Berlin u.a.: De Gruyter 2004.
  • Bumke, Joachim: Höfische Kultur: Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. München: dtv 1999.