2. Team

2.8. Soziales Faulenzen


Unter sozialem Faulenzen (social loafing) versteht man die Tendenz, dass Menschen bei einfachen bzw. Routineaufgaben schlechtere, aber bei komplexen Aufgaben bessere Leistungen erbringen, wenn sie sich in der Gegenwart anderer Menschen befinden und es nicht möglich ist, die individuelle Leistung zu beurteilen (Aronson et al., 2014).

Beispiel B.02.07: Gruppenreferate/-vorträge

Ein klassisches Beispiel für das Auftreten von sozialem Faulenzen sind Vorträge oder Referate, die von Gruppen gehalten werden.

Hier ist der einzelne Beitrag und die Mühe für die Vorbereitung (Erstellen, Gestalten und Zusammenfügen der Präsentation, Auswertung von benötigten Daten, graphische Darstellung von Ergebnissen...) für die Zuhörer:innen nicht ersichtlich. Gerade bei größeren Gruppen besteht hier deshalb immer die Versuchung, sich nur auf seinen eigenen Vortrag zu konzentrieren und den anderen den Rest zu überlassen.

Bei allen Vorteilen, die die Arbeit in Gruppen bietet, sollte man im Hinterkopf behalten, dass sie auch dazu führen kann, dass sich Einzelne auf Kosten der anderen ausruhen. Wie Karau & Williams (1993) herausgefunden haben, ist die Wahrscheinlichkeit dazu in westlichen Kulturen höher als in asiatischen. Der Grund hierfür liegt wahrscheinlich darin, dass in den asiatischen Kulturen immer noch die Gruppe bzw. die Gemeinschaft einen höheren Stellenwert einnimmt, als das einzelne Individuum.