2. Team

2.6. Soziale Kompensation

Soziale Kompensation (social compensation) kommt im Gegensatz zu sozialem Wettbewerb dann vor, wenn Gruppen aus Mitglieder:innen mit unterschiedlichem Leistungsniveau bestehen. Um geringere Leistungen von weniger leistungsfähigen Gruppenangehörigen auszugleichen, erhöhen leistungsstärkere Mitglieder:innen ihre Anstrengungen, wenn die Aufgabe bzw. ihr Ergebnis und die daraus folgende Konsequenz für sie wichtig sind (Schulz-Hardt et al., 2007).

Beispiel B.02.05: Handball

Sie sind der Mannschaftsführer:in eines Handballteams. Es ist das letzte Spiel der Saison und es geht um den Aufstieg. Kurzfristig sind zwei Spieler:innen der Stammmannschaft - zwei wichtige Leistungsträger:innen - ausgefallen.

Ihnen ist klar, die zwei Ersatzleute sind gut, können den Leistungsausfall jedoch nicht völlig kompensieren. Deshalb übernehmen Sie neben ihrer Rolle in der Mannschaft auch einen Teil der Aufgaben eines Ersatzspielers/ einer Ersatzspielerin. Denn so eine Chance kommt so schnell nicht wieder.

Aber auch leistungsschwächere Mitglieder haben natürlich eine Motivation, ihre Leistung in der Gruppe zu steigern. Wird diese auch in mehr Anstrengung umgesetzt, sprechen wir vom Köhler-Effekt.