2. Team

2.7. Köhler-Effekt


Während sich bei der sozialen Kompensation die leistungsstärkeren Gruppenmitglieder zusätzlich anstrengen, sind es beim Köhler-Effekt die Leistungsschwächeren aus der Gruppe, die sich noch einmal besonders ins Zeug legen. Ihre Motivation dafür: Sie möchten nicht die Verantwortung für eine schlechte Leistung der Gruppe tragen (Schulz-Hardt et al., 2007).

B.02.06: Premiere

Theaterprobe wie jeden Abend. Bei allen aus dem Ensemble sitzt der Text. Nur man selbst hängt im 3. Akt ständig und stört den Probenfluss. Und das fünf Tage vor der Premiere. Nach dem Ende der Probe machen alle Feierabend. Alle außer man selbst. Bis zum großen Tag wird jeden Abend zusätzlich noch einmal 2 Stunden Text gepaukt. Schließlich möchte man ja, dass das Stück ein Erfolg wird.

Man ist sich seiner „Schwäche“ bewusst und möchte weder sich noch das Ensemble blamieren oder gar das Gelingen der Aufführung gefährden. Deshalb strengt man sich mehr an, arbeitet mehr und härter, um auf das Niveau der anderen zu kommen.