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Schattenseiten der Kinder- und Jugendhilfe

Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in sozialpädagogischen Institutionen ist nach wie vor ein wichtiger Gegenstand von Praxisdokumentationen und wissenschaftlicher Aufarbeitung. Die personenbezogenen, zeitlichen, räumlichen oder sozialen Grenzen der Ausübung von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche werden vielfach nicht offen problematisiert und teilweise stark verharmlost, obwohl eine Legitimierung von gewaltförmigen Beziehungen zwischen pädagogischen Fachkräften und/oder Expter:innen anderer Disziplinen und/oder Wissenschaftler:innen und Schutzbefohlenen weder sozialisationstheoretisch, medizinisch, psychologisch noch pädagogisch begründet werden können. Die vorliegenden und inzwischen allgemein bekannten Erkenntnisse über das Leid derjenigen, die Gewalt in den Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe erfahren mussten, motivieren, jegliche Formen der Legitimation, wie bspw. die Einordnung als sog. Ausnahmefälle oder Einzelfälle, zu verhindern und eine offene und gleichsam öffentlichkeitswirksame Fachdiskussion zur Förderung von Problembewusstsein weiter zu ermöglichen. In diesem Seminar sollen anhand von zwei Beispielen, den Missbrauchsnetzwerken des Pädagogen Helmut Kentler und des Kinder- und Jugendpsychiaters Michael Winterhof nachgezeichnet und diskutiert werden, inwiefern Gewalt von sog. „Gelegenheitsbedingungen“ in Institutionen befördert wird und die Täter geschützt werden.

Semester: 2025 Sommersemester
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