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Die insgesamt zehn Bücher Briefe des Gaius Plinius Caecilius Secundus (= Plinius der Jüngere) sind nach Cicero und Seneca das dritte große Briefcorpus, das uns überliefert ist. Nach einer Einführung in die Gattung ‚Briefliteratur‘ werden zentrale Briefe des Plinius in Auszügen gelesen und vor allem interpretiert.

Die Themen der Briefe sind sehr vielfältig und bieten einen interessanten Einblick in das politische, soziale und kulturelle Leben Roms. Die bekanntesten und meist gelesenen Briefe sind wohl diejenigen über den Vesuvausbruch, über den Umgang mit den Christen und die Briefe an Schriftsteller seiner Zeit wie beispielsweise Martial oder Tacitus. Damit zählt Plinius zu einem der bedeutendsten Autoren seiner Zeit und ist besonders im Hinblick auf kulturwissenschaftliche Fragestellungen ein wichtiger Autor für BA-Studierende, was natürlich auch für Lehramtsstudierende gilt, wobei für letztere hinzukommt, dass Plinius immer ein Kandidat für die Interpretationsklausur im Staatsexamen und ein beliebter Schulautor ist.

Die Briefe gelten als Kunstbriefe, d.h. sie wurden offensichtlich ganz bewusst mit dem Ziel verfasst, sie zu veröffentlichen. Im Seminar wird daher auch der Frage nachgegangen, ob die Briefe auf den Adressaten bezogen sind oder doch eher der Selbstdarstellung des Plinius selbst dienen.

Außerdem werden im Seminar die grundlegenden philologischen Arbeitsweisen und Techniken vorgestellt und eingeübt: die Verwendung von Textausgaben, Kommentaren, Lexika und Wörterbüchern, aber auch das Auffinden und sinnvolle Verwenden von Sekundärliteratur. Ziel dabei ist es, das Rüstzeug für das Schreiben einer guten Hausarbeit bzw. das Ablegen einer mündlichen Prüfung an die Hand zu bekommen.
Semester: 2024 Sommersemester
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