Mehr als Gold und Glas: Mittelalterliche Emailkunst
Blockseminar, 6.–8. März 2024, 9.00–16.30 Uhr (mit Pausen!)
Mittelalterliche Emailkunst wird unmittelbar mit der südwestfranzösischen Stadt Limoges assoziiert, im 12. bis 14. Jahrhundert DAS europäische Zentrum der Emailproduktion. Sie ist aber viel mehr das: Um den erzählerischen Reichtum und die materielle Vielfalt mittelalterlicher Emailobjekte sichtbar zu machen, schlägt das Seminar einen weiten Bogen vom Rom des 9. Jahrhunderts (Kreuz Paschalis I.) über den Nimbus der Essener Madonna (10. Jahrhundert) oder vermutlich aus Gold afrikanischer Herkunft gefertigte Schmuck-Elemente aus Cordoba (10./11. Jahrhundert) bis zur Virgen de la Vega in Salamanca, dem Klosterneuburger Altar (beide 12. Jahrhundert) oder dem sog. „Émail Plantagenêt“ (Le Mans, ca. 1160), einer aufgrund ihrer Größe und ihres farbigen Designs außergewöhnlichen emaillierten und gravierten Grabplatte, die im Jahr 2020 im Louvre Abu Dhabi gezeigt wurde.
Ausgehend vom einzelnen Objekt analysiert das Seminar die komplexen Wechselwirkungen zwischen Material, Technik und Objektaussage. Wesentlich hierfür sind die Materialgeschichten und -bedeutungen von Metallen und gefärbtem Glas. Ebenso wie die Kontexte und Kontextwechsel der untersuchten Artefakte. Aktuelle Forschungsperspektiven zu Farbe und Licht im Mittelalter sowie zum Objekthandeln mit mittelalterlichen Artefakten bilden den methodischen Rahmen.
Die Referatsthemen werden in der Vorbereitungssitzung im Oktober 2023 vergeben. Der Termin der Sitzung wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Literatur zum Einstieg: Hiltrud Westermann-Angerhausen, Goldzellenschmelz in der Schedula, Buch III, Kap. 53–55. Zur Meistererzählung von Byzanz und zum Gebrauch „alter“ Techniken, in: Zwischen Kunsthandwerk und Kunst. Die Schedula diversarum artium, hg. v. Andreas Speer, Berlin u.a. 2014, S. 321–332; Cynthia J. Hahn, Production, Prestige, and Patronage of Medieval Enamels, in: From Minor to Major. The Minor Arts in Medieval Art History, hg. v. Colum Hourihane, Princeton 2012, S. 152–168; Antje Bosselmann-Ruickbie, Jewelry and Enamels, in: The Oxford Handbook of Byzantine Art and Architecture, hg. v. Ellen C. Schwartz, New York 2021, S. 575–591.
Blockseminar, 6.–8. März 2024, 9.00–16.30 Uhr (mit Pausen!)
Mittelalterliche Emailkunst wird unmittelbar mit der südwestfranzösischen Stadt Limoges assoziiert, im 12. bis 14. Jahrhundert DAS europäische Zentrum der Emailproduktion. Sie ist aber viel mehr das: Um den erzählerischen Reichtum und die materielle Vielfalt mittelalterlicher Emailobjekte sichtbar zu machen, schlägt das Seminar einen weiten Bogen vom Rom des 9. Jahrhunderts (Kreuz Paschalis I.) über den Nimbus der Essener Madonna (10. Jahrhundert) oder vermutlich aus Gold afrikanischer Herkunft gefertigte Schmuck-Elemente aus Cordoba (10./11. Jahrhundert) bis zur Virgen de la Vega in Salamanca, dem Klosterneuburger Altar (beide 12. Jahrhundert) oder dem sog. „Émail Plantagenêt“ (Le Mans, ca. 1160), einer aufgrund ihrer Größe und ihres farbigen Designs außergewöhnlichen emaillierten und gravierten Grabplatte, die im Jahr 2020 im Louvre Abu Dhabi gezeigt wurde.
Ausgehend vom einzelnen Objekt analysiert das Seminar die komplexen Wechselwirkungen zwischen Material, Technik und Objektaussage. Wesentlich hierfür sind die Materialgeschichten und -bedeutungen von Metallen und gefärbtem Glas. Ebenso wie die Kontexte und Kontextwechsel der untersuchten Artefakte. Aktuelle Forschungsperspektiven zu Farbe und Licht im Mittelalter sowie zum Objekthandeln mit mittelalterlichen Artefakten bilden den methodischen Rahmen.
Die Referatsthemen werden in der Vorbereitungssitzung im Oktober 2023 vergeben. Der Termin der Sitzung wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Literatur zum Einstieg: Hiltrud Westermann-Angerhausen, Goldzellenschmelz in der Schedula, Buch III, Kap. 53–55. Zur Meistererzählung von Byzanz und zum Gebrauch „alter“ Techniken, in: Zwischen Kunsthandwerk und Kunst. Die Schedula diversarum artium, hg. v. Andreas Speer, Berlin u.a. 2014, S. 321–332; Cynthia J. Hahn, Production, Prestige, and Patronage of Medieval Enamels, in: From Minor to Major. The Minor Arts in Medieval Art History, hg. v. Colum Hourihane, Princeton 2012, S. 152–168; Antje Bosselmann-Ruickbie, Jewelry and Enamels, in: The Oxford Handbook of Byzantine Art and Architecture, hg. v. Ellen C. Schwartz, New York 2021, S. 575–591.
- Moderator/in: Diathek Kunstgeschichte
- Moderator/in: Christiane Schönhammer
- Moderator/in: Katharina Schüppel
- Moderator/in: Silke Zwikirsch
Semester: 2023/24 Wintersemester