SE: Denkmalpflege im Wandel? Vom Kunst- und Geschichtsdenkmal zum gesellschaftlich definierten Kulturerbe. M-FW-DK.
Dozent/in
Prof. Dr. Gerhard Vinken
Angaben
Seminar
Rein Präsenz
2 SWS
Zeit und Ort: Mi 10:15 - 11:45, ZW6/01.04
Inhalt
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Verständnis von Denkmalpflege und Kulturerbe grundsätzlich gewandelt. Stand lange die Vorstellung vom Monument als ein Geschichtszeugnis im Mittelpunkt, dessen – historische und künstlerische – „Werte“ von Fachleuten erkannt und vermittelt werden sollen, hat sich international inzwischen eine politische Auffassung von kulturellem Erbe durchgesetzt. Kulturelles Erbe, „Heritage“, wird heute zumeist im Rahmen der Identitätsbildung und kultureller Selbstbestimmung z.B. von Minderheiten und Marginalisierten diskutiert. Denkmalschutz wird damit von einer fachlichen zu einer gesellschaftlichen und politischen Aufgabe.
In dem Seminar, dass sich (auch) an Anfänger richtet, werden aktuelle Grundfragen des Faches vermittelt. Die Grundlagen des traditionellen Denkmalbegriffs, wie die Entstehung des kulturellen Erbes und des Monuments im 19. Jahrhundert werden ebenso thematisiert, wie seine frühe Bindung an eine homogen vorgestellte nationalen Identität – werden doch die Konsequenzen aus den aktuellen Entwicklungen und „turns“ erst vor diesem Hintergrund deutlich:
Mit welchen Begründungen und Verfahren, mit welchen Zielen werden Denkmale, wurde und wird kulturelles Erbe „erhalten“ und „geschützt“? Wie grenzt sich kulturelles Erbe von Brauchtum ab, welche neuen Perspektiven bietet das Immaterielle Erbe (Intangibel Heritage)? Wie begründen sich jüngere, politische Perspektiven auf das Kulturerbe, und worauf richtet sich die Kritik am etablierten Denkmal-Begriff? Welche Rolle spielen Erbe-Gemeinschaften, und Partizipation in diesem Rahmen? Wer soll / wer kann entscheiden, was als Denkmal und Kulturelles Erbe erhaltenswert ist?
Empfohlene Literatur
Eine knappe, leicht verständliche Einführung:
Gerhard Vinken: Kulturelles Erbe als gesellschaftliche Aufgabe. Der anthropologische Turn in den Heritage-Wissenschaften, in: Historisches und kulturelles Erbe – zwischen Bedrohung und Chance, uni.vers. Forschung. Das Magazin der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Mai 2023 (PDF)
Schmidt, Leo: Einführung in die Denkmalpflege, Darmstadt 2008
Norbert Huse (Hg.): Denkmalpflege. Deutsche Texte aus drei Jahrhunderten, München 1984
Gerhard Vinken: Erbe und Emotionen. Zur überfälligen Re-Politisierung der Denkmalpflege, in: Denkmal_Emotion. Politisierung – Mobilisierung – Bindung. (Hrsg., gemeinsam mit Stephanie Herold), Veröffentlichung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V., Band 30, Holzminden 2021, S. 12-21 (PDF)
Laurajane Smith, Uses of Heritage. London and New York, 2006.
http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a22_1/apache_media/YYEQV2HDSFUX2RM22CA6M6A74G839G.pdf
Gregory John Ashworth, Brian Graham, John E. Tunbridge: Pluralising Pasts. Heritage, Identity and Place in Multicultural Societies, London u.a. 2007.
Dozent/in
Prof. Dr. Gerhard Vinken
Angaben
Seminar
Rein Präsenz
2 SWS
Zeit und Ort: Mi 10:15 - 11:45, ZW6/01.04
Inhalt
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Verständnis von Denkmalpflege und Kulturerbe grundsätzlich gewandelt. Stand lange die Vorstellung vom Monument als ein Geschichtszeugnis im Mittelpunkt, dessen – historische und künstlerische – „Werte“ von Fachleuten erkannt und vermittelt werden sollen, hat sich international inzwischen eine politische Auffassung von kulturellem Erbe durchgesetzt. Kulturelles Erbe, „Heritage“, wird heute zumeist im Rahmen der Identitätsbildung und kultureller Selbstbestimmung z.B. von Minderheiten und Marginalisierten diskutiert. Denkmalschutz wird damit von einer fachlichen zu einer gesellschaftlichen und politischen Aufgabe.
In dem Seminar, dass sich (auch) an Anfänger richtet, werden aktuelle Grundfragen des Faches vermittelt. Die Grundlagen des traditionellen Denkmalbegriffs, wie die Entstehung des kulturellen Erbes und des Monuments im 19. Jahrhundert werden ebenso thematisiert, wie seine frühe Bindung an eine homogen vorgestellte nationalen Identität – werden doch die Konsequenzen aus den aktuellen Entwicklungen und „turns“ erst vor diesem Hintergrund deutlich:
Mit welchen Begründungen und Verfahren, mit welchen Zielen werden Denkmale, wurde und wird kulturelles Erbe „erhalten“ und „geschützt“? Wie grenzt sich kulturelles Erbe von Brauchtum ab, welche neuen Perspektiven bietet das Immaterielle Erbe (Intangibel Heritage)? Wie begründen sich jüngere, politische Perspektiven auf das Kulturerbe, und worauf richtet sich die Kritik am etablierten Denkmal-Begriff? Welche Rolle spielen Erbe-Gemeinschaften, und Partizipation in diesem Rahmen? Wer soll / wer kann entscheiden, was als Denkmal und Kulturelles Erbe erhaltenswert ist?
Empfohlene Literatur
Eine knappe, leicht verständliche Einführung:
Gerhard Vinken: Kulturelles Erbe als gesellschaftliche Aufgabe. Der anthropologische Turn in den Heritage-Wissenschaften, in: Historisches und kulturelles Erbe – zwischen Bedrohung und Chance, uni.vers. Forschung. Das Magazin der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Mai 2023 (PDF)
Schmidt, Leo: Einführung in die Denkmalpflege, Darmstadt 2008
Norbert Huse (Hg.): Denkmalpflege. Deutsche Texte aus drei Jahrhunderten, München 1984
Gerhard Vinken: Erbe und Emotionen. Zur überfälligen Re-Politisierung der Denkmalpflege, in: Denkmal_Emotion. Politisierung – Mobilisierung – Bindung. (Hrsg., gemeinsam mit Stephanie Herold), Veröffentlichung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V., Band 30, Holzminden 2021, S. 12-21 (PDF)
Laurajane Smith, Uses of Heritage. London and New York, 2006.
http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a22_1/apache_media/YYEQV2HDSFUX2RM22CA6M6A74G839G.pdf
Gregory John Ashworth, Brian Graham, John E. Tunbridge: Pluralising Pasts. Heritage, Identity and Place in Multicultural Societies, London u.a. 2007.
- Moderator/in: Tizian Bach
- Moderator/in: Stefanie Palme
- Moderator/in: Gerhard Vinken
Semester: 2023/24 Wintersemester