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Die ars amatoria ist – neben den Metamorphosen – wohl der bekannteste Text des römischen Dichters Ovid. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass er in der 9. Jahrgangsstufe des bayerischen Gymnasiums in Auszügen im Lateinunterricht gelesen werden kann. Es geht in drei Büchern um die Themen, wie man in Rom als Mann eine Frau kennenlernen sowie ihre Liebe gewinnen und erhalten kann. Ziel unseres Seminars ist es, anhand ausgewählter Passagen die Kompositionsprinzipien der ars amatoria zu erschließen und den Text anhand verschiedener Methoden zu interpretieren. Von der Gattung her dem Lehrgedicht zugeordnet bedient sich Ovid mit dem elegischen Distichon eines für diese Gattung ungewöhnlichen Versmaßes und verbindet so das Lehrgedicht mit der Elegie. Interessant ist auch zu sehen, wie er ganz im Stile eines poeta doctus Mythen und Episoden der römischen Geschichte einbaut.

Zudem soll das Werk einerseits vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund der augusteischen Ehegesetze betrachtet werden. Andererseits sollen die im Text transportierten (antiken) Geschlechterrollen und Geschlechterstereotype in den Blick genommen werden, auch vor dem Hintergrund aktueller Debatten. Da es sich um einen Schulautor handelt, werden ab und zu auch didaktische Fragestellungen einbezogen. Aber auch diejenigen Studierenden, die nicht ins Lehramt wollen, werden von der Lektüre dieses Textes vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Debatten profitieren.

Außerdem werden im Seminar die grundlegenden philologischen Arbeitsweisen und Techniken vorgestellt und eingeübt: die Verwendung von Textausgaben, Kommentaren, Lexika und Wörterbüchern, aber auch das Auffinden und sinnvolle Verwenden von Sekundärliteratur. Ziel dabei ist es, das Rüstzeug für das Schreiben einer guten Hausarbeit an die Hand zu bekommen.
Semester: 2023 Sommersemester
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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