Rekonstruktion im Städtebau ‒ Denkmalpflege oder Disneyland?
„Alter Glanz mit neuem Schloss“, „Wiedergewinnung der historischen Stadtmitte“, „neue Altstadt“ – städtebauliche Rekonstruktionen erleben nicht nur in Deutschland einen anhaltenden Boom und sorgen dabei regelmäßig für hitzige Debatten in Politik, Feuilletons und nicht zuletzt in der Denkmalpflege. Während Befürworter:innen eine „Wiederherstellung der Ästhetik des Stadtbilds“ preisen, warnen Fachleute der Denkmalpflege vor einem „Attrappenkult“, der grundlegende Begriffe und Werte der Denkmalpflege zunehmend aufweichen und verwischen lasse. Jüngst hat die Debatte um „rechte Räume“ die Diskussion um Rekonstruktionen neu angefacht und politisch aufgeladen.
Während bei manchen Rekonstruktionen – wie dem Braunschweiger Schloss als Shopping-Mall – unverhohlen eine kommerzielle Zielsetzung vorherrscht, so kommen bei anderen Projekten differenziertere historische, architektonische und gesellschaftsbezogene Argumente zum Tragen. So sind der Wiederaufbau der Brücke von Mostar oder die jüngst vollendete Rekonstruktion der von radikalen Islamisten zerstörten Mausoleen in Timbuktu nicht nur als ein architektonischer, sondern auch als politischer und symbolischer Akt zu verstehen. Bereits jetzt stellt sich auch in Syrien und in der Ukraine die Frage des Wiederaufbaus nach den immensen Zerstörungen des Krieges.
Doch wie ist zu trennen zwischen Kriegsverlust und Konsumtempel? Welche Argumente kommen dabei aus denkmalpflegerischer Sicht zum Tragen? Und welche aktuellen und zukünftigen Herausforderungen stellen sich dabei für die Denkmalpflege? Anhand von Beispielen im deutschen und europäischen Raum soll ein differenzierter Blick auf das Phänomen „Rekonstruktion“ in historisch und politisch unterschiedlichen Kontexten entwickelt werden. Ziel des Seminars ist es, grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Denkmalpflege kennenzulernen und zu untersuchen sowie problemorientiert zu erörtern und anzuwenden.
Voraussetzung für den Erwerb eines benoteten Scheins ist die regelmäßige und aktive Mitarbeit sowie das Halten eines Referats mit schriftlicher Ausarbeitung. Das Seminar findet in Präsenz an fünf Terminen im Wintersemester statt. Die Einführung am 21. Oktober um 14 Uhr ct. findet per Zoom statt. Die weiteren Termine sind: 28. Oktober, 13-17 Uhr, 18. November, 10-16 Uhr, 16. Dezember, 13-17 Uhr, 27. Januar, 10-16 Uhr, 10. Februar, 10-16 Uhr.
„Alter Glanz mit neuem Schloss“, „Wiedergewinnung der historischen Stadtmitte“, „neue Altstadt“ – städtebauliche Rekonstruktionen erleben nicht nur in Deutschland einen anhaltenden Boom und sorgen dabei regelmäßig für hitzige Debatten in Politik, Feuilletons und nicht zuletzt in der Denkmalpflege. Während Befürworter:innen eine „Wiederherstellung der Ästhetik des Stadtbilds“ preisen, warnen Fachleute der Denkmalpflege vor einem „Attrappenkult“, der grundlegende Begriffe und Werte der Denkmalpflege zunehmend aufweichen und verwischen lasse. Jüngst hat die Debatte um „rechte Räume“ die Diskussion um Rekonstruktionen neu angefacht und politisch aufgeladen.
Während bei manchen Rekonstruktionen – wie dem Braunschweiger Schloss als Shopping-Mall – unverhohlen eine kommerzielle Zielsetzung vorherrscht, so kommen bei anderen Projekten differenziertere historische, architektonische und gesellschaftsbezogene Argumente zum Tragen. So sind der Wiederaufbau der Brücke von Mostar oder die jüngst vollendete Rekonstruktion der von radikalen Islamisten zerstörten Mausoleen in Timbuktu nicht nur als ein architektonischer, sondern auch als politischer und symbolischer Akt zu verstehen. Bereits jetzt stellt sich auch in Syrien und in der Ukraine die Frage des Wiederaufbaus nach den immensen Zerstörungen des Krieges.
Doch wie ist zu trennen zwischen Kriegsverlust und Konsumtempel? Welche Argumente kommen dabei aus denkmalpflegerischer Sicht zum Tragen? Und welche aktuellen und zukünftigen Herausforderungen stellen sich dabei für die Denkmalpflege? Anhand von Beispielen im deutschen und europäischen Raum soll ein differenzierter Blick auf das Phänomen „Rekonstruktion“ in historisch und politisch unterschiedlichen Kontexten entwickelt werden. Ziel des Seminars ist es, grundlegende Begriffe und Fragestellungen der Denkmalpflege kennenzulernen und zu untersuchen sowie problemorientiert zu erörtern und anzuwenden.
Voraussetzung für den Erwerb eines benoteten Scheins ist die regelmäßige und aktive Mitarbeit sowie das Halten eines Referats mit schriftlicher Ausarbeitung. Das Seminar findet in Präsenz an fünf Terminen im Wintersemester statt. Die Einführung am 21. Oktober um 14 Uhr ct. findet per Zoom statt. Die weiteren Termine sind: 28. Oktober, 13-17 Uhr, 18. November, 10-16 Uhr, 16. Dezember, 13-17 Uhr, 27. Januar, 10-16 Uhr, 10. Februar, 10-16 Uhr.
- Moderator/in: Frauke Michler
- Moderator/in: Stefanie Palme
Semester: 2022/23 Wintersemester