Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 sind mit der Russländischen Föderation und der Ukraine eigene Staaten entstanden, die zuvor eine jahrhundertelange Tradition miteinander geteilt hatten. Durch die Westorientierung der Ukraine Richtung EU und Nato entstanden kriegerische Auseinandersetzung mit russischsprachigen Sezessionisten im Osten des Landes. Russland annektiert die Krim und unterstützte die Abspaltung östlicher Landesteile. Die Ukraine antwortete mit antirussischen Sprach- und Mediengesetzen. Der russische Präsident Putin sprach daraufhin der Ukraine die nationale Eigenständigkeit ab und bezweifelte deren Recht auf einen eigenen Staat. Im Februar 2022 begann Russland einen Krieg gegen die Ukraine, um eine militärische Westorientierung zu verhindern. Begleitet wird dieser Prozess von einer medialen Auseinandersetzung um nationale Geschichtsbilder wie um sprachliche und religiöse Abgrenzungen, die vor allem in den sozialen Medien auch von Hate Speech begleitet ist. Im Seminar wird untersucht, auf welche Identitäten sich dabei Russland und die Ukraine stützen, wie die Fremdwahrnehmung von außen ist und welche Feindbilder dabei entstanden sind. Wir werten dafür Beispiele traditioneller und sozialer Medien gleichermaßen aus. Für russische und ukrainische Quellen werden Übersetzungshilfen zur Verfügung gestellt.
- Moderator/in: Sandra Birzer
- Moderator/in: Eugeniya Ershova
- Moderator/in: Johannes Grotzky
- Moderator/in: Holger Müller
- Moderator/in: Susanne Selig
Semester: 2022 Sommersemester