Moderne Demokratien sind allesamt repräsentativdemokratisch verfasst, gleichzeitig wird das tatsächliche Funktionieren politischer Repräsentation häufig angezweifelt. Gerade in den letzten Jahren wird angesichts des Erstarkens populistischer Kräfte häufig eine Krise der repräsentativen Demokratie konstatiert. Diese These soll im Rahmen des Vertiefungsseminars kritisch hinterfragt werden. Das Seminar geht daher der Frage nach, wie Repräsentation in modernen Demokratien vonstattengeht und wie aktuelle politikwissenschaftliche Forschung mit dem Thema umgeht. Theoretisch betrachten wir verschiedene Konzeptionen von Repräsentation und die Prinzipal-Agenten-Theorie. Empirisch werden die Rolle von Parteien und einzelnen Abgeordneten als Repräsentanten, die Rolle der öffentlichen Meinung, die inhaltliche Übereinstimmung von Repräsentanten und Repräsentierten sowie die Repräsentation von Minderheiten thematisiert. Zudem wird die Frage behandelt, ob und wenn ja wie neue Medienformate politische Repräsentation verändern und inwieweit direkte Partizipation der Bürger als Alternative oder zumindest Ergänzung zum repräsentativdemokratischen System dienen kann.
- Moderator/in: Hilfskräfte Empirische Politikwissenschaft
- Moderator/in: Ulrich Sieberer
Semester: 2019/20 Wintersemester