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Grundlagen: Stress

Stressoren und Stressverstärker

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Personenvariablen als Vermittlungsfaktoren

Persönliche Motive, Einstellungen und Bewertungen können mit an der Auslösung oder Verstärkung von Stressreaktionen beteiligt sein und somit als individuelle Stressverstärker fungieren.

Lazarus zufolge beeinflussen unterschiedliche Persönlichkeitsparameter sowohl die primäre als auch die sekundäre Bewertung (sowie den Copingprozess). Ausschlaggebend für die transaktionale Sichtweise ist, wie genau der Ablauf der Informationsverarbeitungsprozesse aussieht, und an welchen persönlichen Erwartungen und Sollwerten er sich orientiert. Dabei wird grundsätzlich angenommen, dass der resultierende emotionale Zustand oftmals von bestimmten Bewertungsmustern generiert, aufrechterhalten und letztendlich auch modifiziert wird.

Muster

Diese theoretischen Überlegungen können mitunter Licht auf individuelle Unterschiede in der Qualität, Intensität und Dauer einer ausgelösten Emotion und des Stresserlebens in objektiv gleich gestalteten Umwelten werfen.
→ bestimmte individuelle Muster von primären und sekundären Bewertungsprozessen führen zu verschiedenen Formen von Stress.

So können beispielsweise bestimmte kognitive Bewertungen aversive Situationen z.B. weiter verschlechtern, etwa wenn sich Personen häufig gedanklich mit Stressoren auseinander setzen und sich auf deren mögliche negativen Konsequenzen fixieren (Lazarus & Folkman, 1984).









Abb: Mädchen mit
katastrophierendem Denkmuster


Weitere in diesem Zusammenhang diskutierte Einflussfaktoren schließen u.a. folgende Konzepte ein:

  • Commitments and beliefs (Lazarus & Folkman, 1984): eigene Ziele und Intentionen (commitments), sowie individuelle Überzeugungen und Erwartungen (beliefs)
  • Locus of control (Rotter, 1966): die Zuweisung der Verantwortlichkeit der Konsequenzen eines Ereignisses in die Kategorien externale oder internale Kontrolle; d.h. Man weist tendenziell sich selbst oder anderen bzw. Dem Umfeld die Kontrolle zu
  • Self-efficacy/Selbstwirksamkeit  (Bandura, 1977) (Prävention)
  • Hardiness  (Kobasa, 1979); siehe dazu auch (Prävention) siehe Glossar
  • Stresskognitionen „Innere Antreiber“ (Kahler, 2008): kognitive Einstellungen und Regeln als Bestandteile des Selbstkonzepts, die sich als Handlungsvorsätze verfestigt haben und Erwartungen der Person über das eigene Verhalten in stressreichen Situationen widerspiegeln:
Klick mich an!
Moment mal!

Wenn Sie sich die von Kahler vorgeschlagenen Antreiber mal ansehen, kommt Ihnen eventuell einer davon besonders bekannt vor?

Wenn Sie sich vielleicht einige Minuten Zeit nehmen, und an eine konkrete Situation denken, die Sie vielleicht in der letzten Zeit als belastend empfunden haben, fällt Ihnen eine bestimmte Stresskognition, ein Satz, ein Gedanke ein, der bei Ihnen häufig in solchen Momenten auftaucht?

Haben Sie den Eindruck, dieser Gedanke treibt Sie regelrecht an?

Wie bewusst nehmen Sie diese fast automatischen Gedankengänge wahr?

Handeln Sie oft nach diesen Leitsätzen?

Oder wehren Sie sich manchmal dagegen, und wenn ja, wie machen Sie das?

Wichtig:
die Personenfaktoren wirken niemals isoliert auf die kognitiven Bewertungsprozesse, sondern immer in reziproker Interaktion mit Umweltfaktoren!

vhb-Kurs Stress und Stressbewältigung | © 2012 Prof. Jörg Wolstein, Otto-Friedrich-Universität Bamberg