Kolloquium 13.12.2018, 16:00 s.t., WE5/05.013

Kolloquium 13.12.2018, 16:00 s.t., WE5/05.013

per Ute Schmid -
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Michael Nigsch und Mel Walter, ibindo GmbH München: ibindo – ein Chatbot gegen Liebeskummer


ibindo richtet sich an Menschen, die verlassen worden sind und unter einer Trennung leiden. Liebeskummer verläuft in der Regel in vier, nicht voneinander abgrenzbaren, Phasen:
 • Leugnung,
 • aufbrechende Gefühle,
 • Neuorientierung und dem
 • Neubeginn.
ibindo arbeitet wie ein Coach oder ein Therapeut und begleitet die Betroffenen durch diese Phasen. Er ist psychoedukativ und arbeitet mit Methoden basierend auf der systemischen Therapie und der dialektisch-behaviouralen Therapie (DBT).
Menschen, die unter Liebeskummer leiden, erleben häufig starke Emotionen: Verzweiflung, Angst, Einsamkeit oder Wut. Ibindo bietet hierfür spezielle Programme an, um die Betroffenen darin zu unterstützen besser mit diesen Emotionen umgehen zu können.
Bisher bildet ibindo freie (kontextuell eingeschränkte) Eingaben durch NLP auf einfache Absichten ab und definiert User als ein Objekt mit bestimmten Attributen (“hat Hoffnung”, “ist wütend”) – hierzu stellt der Bot gezielte Fragen. Zukünftig soll ein User als Menge von typischen [Sprachmodi und Gefühlszuständen] unabhängig von erwartbaren Antworten modelliert und der Gesprächsverlauf in seiner Gesamtheit einer Klassifizierung (Typ “Leugnung”, Typ “Aufbrechende Gefühle” usw.) zugrunde gelegt werden. Auch eine kleine Anzahl von Aussagen könnte so bereits früh zu einer praktikablen Einschätzung führen. Den Datensatz, anhand dessen die Typen abgegrenzt und eine KI trainiert würde, sollen längere Eingaben liefern, zu denen der User derzeit schon an kritischen Stellen aufgefordert wird. Die Positionsbestimmung des Users (als Abbildung des Verlaufs von Gesprächsbeginn bis zum momentanen Befinden) soll zunehmend anpassungsfähiger und dynamischer werden, um Dialoge nur zu relevanten, aktuellen Themen zu erzeugen. Das Programm begleitete den User dann noch zuverlässiger durch die Phasen der Therapie und riefe im Idealfall den Bewusstseinszustand eines “glücklichen und zufriedenen” Menschen hervor, dessen Selbstbewusstsein wiederhergestellt ist und der sich aus seiner emotionalen Krise befreien konnte.