CfP Nachwuchstagung: "Nur wer arbeitet, soll auch essen." Zur Kultur- und Sozialgeschichte der Arbeitslosigkeit | Deadline 31. März 2017

CfP Nachwuchstagung: "Nur wer arbeitet, soll auch essen." Zur Kultur- und Sozialgeschichte der Arbeitslosigkeit | Deadline 31. März 2017

von Jannis Trillitzsch -
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Liebe Studierende,

 

der Bamberger AK Kritische Geschichte lädt zum 4. Geschichtswissenschaftlichen Nachwuchssymposium am 23./24. Juni 2017 ein und ruft zum Einsenden von Abstracts bis einschließlich 31. März 2017 auf. Die Tagung lautet: "Nur wer arbeitet, soll auch essen" Zur Kultur- und Sozialgeschichte der Arbeitslosigkeit. Die Tagung wird in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Petra-Kelly-Stiftung ausgerichtet.

 

Wir richten uns mit der Tagung explizit auch an Kommilitonen und Kommilitoninnen, denn häufig werden – etwa im Rahmen von Seminar- oder Abschlussarbeiten – spannende Thesen aufgestellt und erörtert, von denen nur ein begrenztes Publikum erfährt. Gleichzeitig haben Student_innen selten die Möglichkeit, ihre Ergebnisse vorzustellen oder gar an einer fachwissenschaftlichen Tagung teilzunehmen. Wir haben uns deshalb im Sommer 2013 dazu entschieden, ein regelmäßiges Symposium der Geschichte stattfinden zu lassen, wo Studierende und Nachwuchswissenschaftler_innen ihre Forschungsergebnisse vorstellen und diskutieren können. Zugleich wollen wir interessierten Student_innen die Möglichkeit bieten, sich aktiv mit der Geschichtswissenschaft auseinanderzusetzen.

 

Aus dem Call:

"Die Tagung hat zum einen die Historisierung des aktuellen politischen Umgangs sowie der Deutung von Arbeitslosen und Arbeitslosigkeit zum Ziel. Arbeitslosigkeit ist struktureller Bestandteil kapitalistischer Verhältnisse und auch den ökonomischen Schwankungen unterlegen. Vor diesem Hintergrund erhält die Betrachtung des Zusammenhangs von politischer Ökonomie, Entwicklungen des Kapitals und dem Mentalitätswandel in Bezug auf Arbeitslose und Arbeitslosigkeit besondere Bedeutung. Zum Beispiel: Wie veränderte sich der Blick auf die Arbeitslosigkeit infolge des Gründerkrachs und dem Niedergang des Manchesterliberalismus? Welche Mittel staatlicher Interventionen zur Regulierung der Arbeitslosigkeit und zur „Disziplinierung“ Arbeitsloser wurden im Pauperismus während der ersten Phase der Industrialisierung ergriffen – und welche Mentalität lag den Vorschlägen zugrunde?

Außerdem sollen Beiträge der Tagung die Selbstsicht und historischen Handlungsfelder von Arbeitslosen aufzeigen. Während Arbeiter_innen ihre Arbeit als politisches Kampfmittel einsetzen konnten und ihr Selbstverständnis darauf gründeten, blieb Arbeitslosen dieses Instrument verwehrt. Als pauperisiertes „Lumpenproletariat“ waren sie bestenfalls in der Peripherie der Arbeitersolidarität angesiedelt. Inwiefern erklärten sich Arbeitslose ihre eigene soziale Situation und welche Mittel politischer Agitation setzten sie ein, um die aus ihrer Perspektive gewonnenen politischen Ziele zu erreichen? So könnte man fragen, ob sich ein Aufblühen von Organisationsformen für Arbeitslose etwa während der großen Depression von 1929 zeigte. Oder: Welchen Anteil und welche Forderungen hatten Arbeitslose in der Revolution von 1848? Welche Hoffnungen wurden mit dem „Recht auf Arbeit“ bzw. mit dem „Lob der Faulheit“ (Paul Lafargue) verbunden?"

Der ganze Call und weitere Informationen unter: http://geschichtssymposium.blogsport.de/category/symposium-2017/

Nachfragen und Einsendungen bitte an: geschichtssymposium@gmail.com

 

Wir vom AK Kritische Geschichte freuen uns über euer/dein Interesse.

Beste Grüße

Benjamin Bauer