Durch die Verbreitung des Internets und umfassende Digitalisierungsprozesse ist es für alle Bürgerinnen und Bürger leichter geworden, sich am politischen Diskurs zu beteiligen. Auf Plattformen wie Facebook, X oder Bluesky haben prinzipiell alle Gesellschaftsmitglieder die Möglichkeit, Meinungen zu äußern und auf Kommentare anderer zu reagieren. Soziale Medien und Internetforen eignen sich zudem besonders, kollektives Handeln (z.B. Protest) zu organisieren. Andererseits kommt es auf digitalen Plattformen immer häufiger zu verbalen Auseinandersetzungen, die demokratischen Konzepten (z.B. der deliberativen Demokratie) fundamental widersprechen. Ein sachlicher Austausch von Argumenten findet selten statt. Stattdessen kommt es vermehrt zu Shitstorms und Hassreden. Darüber hinaus sammeln Internetkonzerne große Datenmengen ihrer Nutzer und gewinnen so Macht und Einfluss. Deshalb stellt sich die Frage, welche Folgen die Entwicklungen des Internets und der Digitalisierung für Demokratien haben. Dieser Frage soll im Rahmen des Seminars nachgegangen werden. Dazu werden im ersten Teil des Seminars verschiedene Demokratiekonzepte vorgestellt. Der zweite Teil des Seminars beinhaltet theoretische Überlegungen zu politischen Diskursen und kollektiven Formationen (z.B. soziale Bewegungen) im Internet. Der dritte Teil der Veranstaltung konzentriert sich auf Studien, die den Zusammenhang zwischen Internet und Demokratie anhand ausgewählter Beispiele untersuchen.
- Moderator/in: Leon Böckmann
- Moderator/in: Amon Leonhardt Engelhardt
- Moderator/in: Steven Lüke
- Moderator/in: Julian Polenz
