Gender in der Sozialen Arbeit
Die Entstehung des Berufsfeldes der Sozialen Arbeit ist untrennbar verbunden mit der zeitgenössischen Debatte um die gesellschaftliche Stellung und die Verhältnis-se der Geschlechter. Dies bedeutet, dass in der Sozialen Arbeit nicht nur von Be-ginn an bereits die Sicht auf die Geschlechterbeziehungen und -zuständigkeiten in ihrer historischen Aktualität wiedergespiegelt wurden, sondern dass genau diese ebenso die sich entwickelnden Tätigkeitsfelder innerhalb der Sozialen Arbeit beein-flussten. Dies gilt bis heute und wird auf den unterschiedlichen Bezugsebenen (in-dividuell, institutionell, gesellschaftlich) deutlich, z.B. indem durch die immer noch bestehende Verbindung von Care und Weiblichkeit die Soziale Arbeit als klassi-scher Frauenberuf wahrgenommen wird und dadurch zur Konstitution von Ge-schlecht beiträgt.
Das Seminar „Gender in der Sozialen Arbeit“ hat zum Ziel, die Studierenden zu be-fähigen, diese Konstruktionsprozesse und deren Konsequenzen für die Soziale Arbeit zu erkennen, um sich für ihre spätere Praxis entsprechend reflektiert positio-nieren zu können. Hierfür werden über die Diskussion von genderwissenschaftli-chen Ausgangspunkten und anhand der Beschäftigung mit intersektionalen Un-gleichheitskonstruktionen die Grundsteine gelegt. Des Weiteren sollen sie befähigt werden, dekonstruktive Methoden zu entwickeln und anzuwenden, die zum Abbau geschlechterspezifischer Hierarchien und damit zum Aufbau demokratischer Ge-schlechterverhältnisse in den Tätigkeitsfeldern der Sozialen Arbeit beitragen kön-nen.
Hierzu werden interdisziplinäre Beiträge aus den Genderwissenschaften herange-zogen und auf die spezifischen Themengebiete der Sozialen Arbeit bezogen; dies sind z.B. die Arbeit in sozialen Problemfeldern, die Beschäftigung mit unterschiedli-chen Zielgruppen und damit diversen Handlungsbereichen. Doch auch die Soziale Arbeit an sich soll als Profession unter genderrelevanten Aspekten reflektiert wer-den, damit tradierte und automatisierte Zuschreibungen und Konstruktionen von Geschlecht und als Konsequenz dessen geschlechterspezifische Hierarchien und Zugänge in Zukunft für die Sozialberufe aufgedeckt und demokratisiert werden können.
Voraussetzungen / Organisatorisches
• Die Bereitschaft zu reger mündlicher Beteiligung, Gruppenarbeiten, kreativen Arbeiten und eigenen Präsentationen (z. B. Referaten) wird von allen Teilnehmenden erwartet.
• Das Seminar wird als Blockseminar angeboten und ist daher auf 30 Teilnehmende begrenzt:
• Anmeldung ab dem 19.10.2021, 16 Uhr im VC
• Einführungsveranstaltung am 12.11.2021, 14-17.30 Uhr
• Vorbesprechung am 10.12.2021, 14-18.30 Uhr
• Blockveranstaltung am 21.01.22, 14-18.30 Uhr /22.01.22, 08.30-17 Uhr/ 23.01.22, 10-15 Uhr
• Die Teilnahme an allen Terminen ist obligatorisch.

Literatur:
Die Literatur wird in der Einführungsveranstaltung bekannt gegeben.

Semester: 2021/22 Wintersemester