Intuition II
Wir müssen uns in einer komplexen Welt orientieren, in der es keine festen Strukturen, sondern höchstens noch Wahrscheinlichkeiten gibt. Probabilistisches Denken überfordert uns (cognitive biases, vgl. Kahneman und Tversky). Wenn wir am bewährten analytischen Denken festhalten, können wir Geschwindigkeit und Menge der Informationen nicht mehr bewältigen. Vielleicht liegt eine Alternative in der KI; vielleicht können bzw. müssen wir uns aber auch auf unser „Bauchgefühl“ verlassen.
Ob es vernünftig ist, angesichts von Unsicherheit und Informationsflut auf seine Intuition zu setzen, soll im Seminar diskutiert werden. Was Intuition ist, wie sie zustande kommt und wann man ihr trauen darf, soll philosophisch geklärt werden. Dabei können wir auf Ideen aus antiker Skepsis, mittelalterlicher Mystik, neuzeitlicher Vernunftkritik und moderner Lebensphilosophie zurückgreifen. Diese Impulse sollen zu einem Lösungsansatz vereint werden, den es dann zu prüfen gilt.
Literaturauszüge werden im Kurs ausgeteilt.
Das Seminar ist die Fortsetzung der Einführungsveranstaltung aus dem Sommersemester20. Da die bisher gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse anfangs zusammengefasst und wiederholt werden, ist der Besuch von Teil I keine Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Seminar.
Semester: 2021 Sommersemester