PS Einführung in die Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie
Semester: 2020 Sommersemester
FPr Von der Ausgrabung bis zum Experiment - die Bronzegießerwerkstatt im Oppidum von Kelheim

Fortsetzung unserer Experimente zum Bronzeguss in der späten Eisenzeit; Schwerpunkt: Tiegel und Gussformen
Geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene, Blockveranstaltungen im Juli, soweit Präsenzlehre wieder möglich ist (geht nicht online lächelnd)
Am 15.5. wird nach meiner Vorlesung um 10 c.t.(10:15) eine Einführung zum Fundplatz und zur Themenstellung gegeben (online).
Format: MS Teams
Semester: 2020 Sommersemester
V Archäologie um die Zeitenwende

Die Zyklusvorlesung der Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie ist an einem besonders spannenden Punkt in der Kulturentwicklung Zentraleuropas angekommen, dem Übergang von der späten Eisenzeit (Latènezeit, „Kelten“) zur Römischen Kaiserzeit („Germanen“) in den Jahrhunderten um die Zeitenwende. Im 2.-1. Jahrhundert v. Chr. hat die Latènekultur eine späte Blüte erreicht, die Mitteleuropa mit stadtähnlichen Siedlungsanlagen (nach Caesar als oppida bezeichnet), Handwerk auf nahezu industriellem Niveau, einem ausgeprägten Fernhandelsnetz und beginnender Schriftlichkeit an die Schwelle zur Hochkultur gebracht hat. Im Verlauf des 1. Jahrhunderts v. Chr. werden die meistem oppida binnen kurzer Zeit aufgegeben, bricht das Fernhandelsnetz zusammen und verschwinden hochentwickelte Handwerksprodukte wie Glasarmringe und Drehscheibenkeramik aus dem Fundrepertoire.

Lässt sich der tief greifende Wandel in Gallien mit den Auswirkungen von Caesars „Gallischem Krieg“ erklären, müssen rechts des Rheins andere Gründe maßgeblich gewesen sein. Die Interpretationen reichen vom Domino-Effekt eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs, Wegzug der Bevölkerung bis zur Seuchentheorie, die insbesondere Teile Süddeutschlands entvölkert zurückgelassen hätten.

Mit dem sogenannten „Großromstedter Horizont“ tritt dann zum Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. außerhalb der römischen Einflusssphäre eine völlig andersartige Kulturerscheinung auf den Plan, aus der sich die „germanischen“ Kulturen der Römischen Kaiserzeit in den folgenden Jahrhunderten entwickeln.
Semester: 2020 Sommersemester
HS/PS Die Hallstattkultur in Mitteleuropa

Mit der Hallstattkultur (ca. 800-480/450 v. Chr.) hält die Eisenzeit in Mitteuropa Einzug. Anfänglich überschattet von einem klimatischen Einbruch verändern sich damit die ökonomischen und sozialen Grundlagen und Rahmenbedingungen bisweilen grundlegend, aber auch die religiösen Anschauungen, welche sich im Bestattungsbrauchtum widerspiegeln. Das vereinzelt bereits in der späten Urnenfelderkultur zu Schmuckzwecken verwendete Eisen gewinnt nun v.a. im Bereich der Waffen- und Werkzeugtechnologie zusehends an Bedeutung und mischt durch seine Ressourcenverteilung die Karten im Bereich der Wirtschafts- und Sozialstrukturen neu. Durch die Kontrolle von Rohstoffen und Verkehrsrouten sowie durch den intensivierten Kontakt zur Mittelmeerwelt entstehen Eliten, die sich ihres kulturellen Milieus, ihrer interkulturellen Vernetzung, ihrer Machtposition und natürlich ihrer pekuniären Situation entsprechend darzustellen versuchen. Für sie wurden in der Forschung die immer noch diskutierten Begriffe wie „Fürstengrab“ (z.B. Hochdorf) und „Fürstensitz“ (z.B. Heuneburg) eingeführt. Unser Kenntnisstand erlaubt es aber heute vielfach auch, die nachfolgenden Stufen der sozialen Pyramide nach ihren Siedlungshinterlassenschaften und Gräbern im Detail zu beurteilen und so das Bild einer komplexen früheisenzeitlichen Gesellschaft zu zeichnen, die beispielsweise nicht nur über erstaunlich hochstehende Technologien verfügte, sondern auch einen ausgeprägten Sinn für die ästhetische Formgebung und Gestaltung von luxuriösen, aber auch alltäglichen Gegenständen besaß.

Die Hallstattkultur endet mit ihrer Weiterentwicklung in die Frühlatènekultur, wobei klare Brüche ebenso konstatiert werden können wie eindeutige Kontinuitäten.

Das Seminar vertieft in Referaten die Kenntnis der Hallstattkultur in Mitteleuropa. Dabei sollen sowohl die wichtigsten Fundorte als auch Regionen bzw. Kulturgruppen eingehender betrachtet werden. Daneben gilt es aber auch, den Überblick über Fragen der Chronologie, die wichtigsten Materialgruppen (z. B. Keramik, Fibeln, Schmuck, Waffen etc.) und Fundorttypen (z. B. „Fürstengräber", „Fürstensitze“, Siedlungen etc.) zu intensivieren.

Der Kurs beginnt zunächst online am 30.04.2020 um 12.15 Uhr (Format: MS Teams).

Details zu Voraussetzungen, Modulen etc. entnehmen Sie bitte dem UnivIS.
Semester: 2020 Sommersemester

Fachspezifische Tutorium der Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie

Semester: 2020 Sommersemester
Ü Keramik als Text: theoretische und praktische Ansätze zum Verständnis frühgeschichtlicher Keramik

Wichtig: wegen der aktuellen Lage und der Umstellung des Lehrprozesses auf Online-Basis, wird der Kursbeginn eine Woche später als geplant stattfinden. Da diese Übung als eine praktische Lehrveranstaltung gedacht war, benötigt ihre (zumindest am Anfang) Online-Durchführung einer gewissen Improvisation. Jedenfalls haben die ersten Sitzungen einen einführenden, hauptsächlich theoretischen Charakter, was einen ungestörten Anfang erlaubt. Es scheint aber sehr wahrscheinlich, dass die Einstellung der Präsenzveranstaltungen nicht allzulange dauern wird und der rein praktische Teil der Übung - die Bestimmung und das Zeichnen von frühgeschichtlicher Keramik - zwar wenig später als geplant, aber doch stattfinden kann. Auch für den Fall, in dem die Präsenzveranstaltungen für noch längere Zeit aufgehoben bleiben, gibt es genug Möglichkeiten und Auswege, den Kurs produktiv und interessant zu gestalten.

Die erste Sitzung findet folglich im Online-Format am Mittwoch, den 29. April, um 10:15 statt.

Weitere Informationen über die Lehrveranstaltung finden Sie bei den Angaben und angehängten Dateien im VC-Kurs

Semester: 2020 Sommersemester