A
Abwehrmechanismen
"von Sigmund und Anna Freud geprägter psychoanalytischer Begriff zur Bezeichnung von unbewussten Verhaltensweisen, die den Menschen vor seelischen Konflikten schützen sollen, die zwischen dem Es und dem Über-Ich schwelen, und dadurch Angst erzeugen. Unangenehme, peinliche Triebe, Emotionen (Schuld-, Ekel- und Schamgefühle) und Vorstellungen sollen durch die Abwehrmechanismen unterdrückt oder in Schach gehalten werden. Beispiele: Verdrängung, Regression, Reaktionsbildung, Projektion, Rationalisierung, Sublimierung etc."
Ätiologie
(griech. „Ursache“, „Lehre“) Fachgebiet der Medizin und Psychologie, die sich mit den Ursachen von Erkrankungen und Störungen beschäftigt
Affiliation
Bindung
akut
plötzlich, kurz auftretend, Gegenteil von chronisch
Alkohol
Ethanol; legales Rauschmittel
Allgemeines Adaptationssyndrom
Selyes drei-Phasen-Modell, das die physiologischen Stressreaktionen beschreibt (Alarmphase, Widerstandsphase, Erschöpfungsphase)
Allostase
Anpassungsleistungen eines Organismus, die zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen notwendig sind
allostatische Belastung
biologische Kosten der Anpassung an Stress (Mc Ewen & Stellar, 1993)
Analgesie
Ausschalten oder Aufheben des Schmerzempfindens
Anforderungs-Kontroll-Modell
betrachtet Stress als eine Funktion der Anforderungen einer Arbeitsaufgabe (hoch) und dem Entscheidungsspielraum (niedrig) einer Person, mit diesen Anforderungen umzugehen
Angehörige
im weitesten Sinne; Personen, die zu einer Gemeinschaft gehören z.B. Freunde, Kollegen, Partner. Gemäß §11 Abs.1 Nr.1 StGb die Verwandten und Verschwägerten, Adoptiv- und Pflegeeltern und -kinder, Ehegatten und deren Geschwister und deren Ehegatten
Angina Pectoris
akute Durchblutungsstörung arterieller Herzkranzgefäße mit Schmerzen im Brustkorb, die in die Schulter-Arm-Region bzw. Hals- Unterkiefer-Region ausstrahlen können
Annäherungs-Annäherungskonflikt
Konflikt, der entsteht, wenn man sich zwischen zwei gleichwertigen, gleich attraktiven Alternativen entscheiden muss
Annäherungs-Vermeidungskonflikt
Konflikt, der entsteht, wenn die gewünschte Alternative auch unangenehme Nachteile mit sich bringt
Arbeitsschutzgesetz
regelt für alle Tätigkeitsbereiche die grundlegenden Arbeitsschutzpflichten des Arbeitgebers, die Pflichten und die Rechte der Beschäftigten sowie die Überwachung des Arbeitsschutzes nach diesem Gesetz (Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
Arteriosklerose
Erkrankung, bei der Ablagerungen z.B. von Blutfett, Kalk, und Bindegewebe in den Arterien (transportieren sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den Organen) zu einer Verengung und Verhärtung der Blutgefäße führen
Assertiv
interpersonales, sozial angemessenes Verhalten, das in einer ehrlichen und relativ direkten Äußerung von Gedanken und Gefühlen besteht, und sowohl die eigenen Bedürfnisse, als auch die Gefühle und das Befinden anderer Personen berücksichtigt (Reinecker, 1999)
B
Beanspruchung (psychische)
die individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung der psychischen Belastungen im Menschen in Abhängigkeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand
Belastungen
Allgemein: Faktoren und Einflüsse, die auf den Menschen einwirken und Auswirkungen haben, die als Beanspruchungen bezeichnet werden (z.B. Müdigkeit, Gereiztheit etc.). Psychisch: die Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch einwirken (DIN EN ISO 10075-1; Deutsche Industrienorm 1991)
beliefs
die Überzeugungen und Erwartungen einer Person, bestimmten situativen Anforderungen gewachsen zu sein. Unter „beliefs“ fallen Konstrukte wie z.B. generalisierte Selbstwirksamkeitserwartungen, Kontrollüberzeugungen, oder Selbstbewusstsein (Schwarzer, 1998)
biopsychosoziales Krankheitsmodell
berücksichtigt biologische, psychologische und soziale Faktoren für sich genommen und in ihrer komplexen Wechselwirkung in Bezug auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Krankheiten und Störungen (Engel)
Burnout
ein besonderer Zustand berufsbezogener chronischer Erschöpfung (insbesondere in Sozial- und Pflegeberufen), wird meist als ein Syndrom aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisierung und reduzierter Leistungsfähigkeit beschrieben
C
commitments
repräsentieren Motivationsstrukturen wie persönliche Ziele und Intentionen, und beeinflussen somit die subjektive Bedeutsamkeit bestimmter Situationen (Lazarus und Folkman (1984, S. 55ff)
Compliance
Therapiemitarbeit (im Sinne des eigenverantwortlichen Handelns des Patienten/Klienten und dessen bewusste Einwilligung in die Behandlung)
Coping
sich ständig ändernde kognitive und verhaltensbezogene Anstrengungen zur Handhabung externer und interner Anforderungen, die von der Person als die eigenen Ressourcen beanspruchend oder überfordernd angesehen werden (Lazarus, 1990, S.90)
Critical Incident Technik
Verfahren, das die Sammlung und Beschreibung kritischer Ereignisse, Konfliktsituationen und Beinahe-Unfälle beinhaltet, die in Bezug des Erfolgs oder Misserfolgs eines Arbeitsprozesses eine entscheidende Rolle spielen (entwickelt von Flanagan, 1954)
D
Daily Hassles
Widrigkeiten des Alltags (z.B. Streit mit dem Partner, Stau, Gewichtsprobleme etc.)
Daily Uplifts
die positiven Dinge, die dem Alltag Qualität verleihen (z.B. ein unerwartetes Geschenk, die Erledigung einer Aufgabe, sich gut mit Freunden verstehen)
Diabetes
Zuckerkrankheit
Diathese
Veranlagung oder Neigung für eine bestimmte Krankheit
Disability-Adjusted Life Year (DALY)
repräsentiert die Anzahl der durch vorzeitigen Tod und Behinderung verlorener Lebensjahre
E
Emotionsfokussiertes Coping
Form der Stressbewältigung, die aus dem Versuch besteht, die negativen Emotionen zu reduzieren, die oft mit Stresserlebnissen einhergehen (Lazarus & Folkman, 1984)
Empathie
setzt sich aus drei primären Komponenten zusammen: die emotionale Reaktion auf eine andere Person, die oft, aber nicht zwangsläufig, ein Teilen der Gefühle der anderen Person beinhaltet; die kognitive Kapazität, die Perspektive der anderen Person zu erfassen, und die Aufrechterhaltung einer Selbst-Andere-Differenzierung - des Bewusstseins darüber, dass die eigenen Gefühle auf die Gefühle der anderen Person zurückzuführen sind
Endokrin
auf das Hormonsystem bezogen
Entscheidungsspielraum
bezieht sich auf das Ausmaß an Entscheidungskompetenzen, Aufgaben selbst festzulegen und voneinander abzugrenzen
essenzielle Hypertonie
die anhaltende Steigerung des mittleren arteriellen Blutdrucks über 160 mmHG bzw. über 95 mmHG (nach einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegen optimale Blutdruckwerte unabhängig vom Alter unter 120/80 mmHg)
Epilepsie
Anfallserkrankung, die von Bewusstlosigkeit und Krämpfen begleitet wird
Ettikettierung/Labeling
negative Bewertungen von Verhalten (die dem symbolischen Interaktionismus zufolge erst abweichendes Verhalten hervorrufen)
Eustress
positive Form von Stress, bei dem die stressauslösende Situation nicht als Bedrohung, sondern eher als Ansporn angesehen wird
G
gelernte Hilflosigkeit
frühe und wiederholte Erfahrungen der Nichtkontrollierbarkeit von Ereignissen prägen die kognitive Erwartungshaltung, dass das eigene Handeln auch in späteren Situationen erfolglos und zwecklos sein wird. Infolgedessen können tatsächlich verfügbare Handlungsmöglichkeiten nicht mehr angemessen wahrgenommen und eingesetzt werden (generalisierte “Hilflosigkeitserwartungen”) (Seligman)
Gesundheit
Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen (WHO, 1948)
Gesundheitszirkel
werden als Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements und -förderung eingesetzt, um Arbeitsbelastungen zu identifizieren, Gesundheitsressourcen zu entwickeln und konkrete Maßnahmen betrieblicher Gesundheitsförderung zu erarbeiten bestehen meistens aus einer Gruppe von Beschäftigten, Meister, Sicherheitsfachkraft, Betriebsrat, Betriebsarzt und Betriebsleiter zusammen, die sich in regelmäßigen Abständen über eine begrenzte Zeit unter Leitung eines externen Moderators versammeln
H
Handlungsspielraum
bezieht sich auf die Flexibilität bei der Aufgabenbewältigung und beinhaltet die objektiv vorhandenen und subjektiv wahrgenommenen Wahlmöglichkeiten (z.B. zeitliche Organisation, Auswahl der Arbeitsmittel und des Vorgehens)
Hardiness
Widerstandskraft bzw. Unempfindlichkeit gegenüber Belastungen
Herzfrequenz
Anzahl der Herzschläge, d.h. der Kontraktionen des Herzens in einer definierten Zeiteinheit, z.B. pro Minute, gleichbedeutend mit Pulsfrequenz
Homöostase
Gleichgewicht der Körperfunktionen, wie Blutdruck, Körpertemperatur, Puls etc.
Hormone
Wirkstoffe, die im Organismus produziert werden, d.h. körpereigene Substanzen
Hyperventilation
Atmung, deren Frequenz und Tiefe über die körperlichen Bedürfnisse hinausgehend erhöht ist
I
ICD 10
Das ICD-10 ist das internationale Klassifikationssystem für psychische Erkrankungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
ILO
die Internationale Arbeitsorganisation (engl. International Labour Organisation) sorgt als Sonderorganisation der Vereinten Nationen dafür, dass die soziale Gerechtigkeit, Menschen- und Arbeitsrechte gefördert werden (ist als internationale Organisation z.B. verantwortlich für die Erarbeitung und Überwachung von Arbeitsnormen)
Immunsystem
schützt den Körper vor Mikroorganismen aller Art, die in den Körper eindringen (Matzinger, 2002)
inadäquat
unangepaßt, (der Norm) nicht entsprechend
Indikation
Grund für eine (Medikamenten-) Verordnung, indiziert
Insulin
Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird, bewirkt die Verwertung von Kohlenhydraten und Glukose
interne Konflikte
entstehen, wenn sich ein Individuum zwischen zwei inkompatiblen oder sich gegenseitig ausschließenden Optionen entscheiden muss: die Lösung des Konflikts kann mit viel Stress verbunden sein, besonders wenn es sich um ernsthafte, konsequenzenreiche Entscheidungen handelt
Inzidenz
Auftreten neuer (gesundheitlicher, psychischer) Störungen und Erkrankung
K
Kohärenzgefühl
globale Orientierung [...], in der jemand ein dynamisches, zugleich aber überdauerndes Gefühl des Vertrauens hat, dass die Anforderungen aus der internalen und externalen Umwelt verstehbar sind, dass ihm die Ressourcen verfügbar sind, die nötig sind, um den Anforderungen gerecht zu werden, und dass diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Investitionen und Engagement lohnen (Franke, 1999)
Kompetenzen
Fach- und berufsübergreifende sowie persönlichkeitsnahe Leistungsvoraussetzungen, die Individuen zur Bewältigung von Aufgaben befähigen, für die sie noch keine fertigen und direkt abrufbare Handlungsprogramme und Wissensvoraussetzungen besitzen. Der Begriff ist in einem ganzheitlichen und integrativen Sinne zu verstehen und bezieht neben fachlich-funktionalen auch soziale, motivationale, volitionale und emotionale Aspekte menschlichen Arbeitshandelns mit ein (Wild Möller, 2011)
Korrelative Querschnittsstudie
Studientyp, bei dem innerhalb einer Stichprobe eine einmalige Messung von im Vorfeld festgelegten Parametern erfolgt, die untereinander korreliert werden (deshalb sind keine kausalen Rückschlüsse möglich, es kann nur bestimmt werden, ob und wie stark die Parameter zusammenhängen
L
Life-Event-Diagnostik
basiert auf der Annahme, dass jede Art von Belastung zur Notwendigkeit der Wiederanpassung führt; das Ausmaß der Belastung ist dementsprechend entscheidend für die Stresswirkung das Aufeinandertreffen vieler positiv oder negativ bewerteter Lebensereignisse wird für das Auftreten psychischer und körperlicher Erkrankungen verantwortlich gemacht
Lipide
umfassen eine große Gruppe natürlich vorkommender Moleküle (wie Fette, Wachse, fettlösliche Vitamine), eine ihrer Hauptfunktionen ist die Energiespeicherung
locus of control
das Ausmaß, zu dem eine Person davon überzeugt ist, Kontrolle und Macht über die Ereignisse in ihrem Leben zu haben (Rotter, 1950): Personen mit einem internalen locus of control sind der Meinung, dass sie die Ereignisse und deren Ausgang beeinflussen können, wohingegen Personen mit einem externalen locus of control die Umgebung für alles verantwortlich halten
M
Mobbing
Extremform von psychosozialem Stress, bei dem die Betroffenen über einen längeren Zeitraum hinweg schikaniert, herabgewürdigt oder ignoriert werden
Model of Coping Modes (MCM)
befasst sich mit individuellen Unterschieden hinsichtlich der Aufmerksamkeitssteuerung und emotional-behavioralen Regulation unter stressrelevanten Bedingungen; es werden zwei Pole angenommen: 1. „dispositionelle Vigilanz“ (vigilance): Aufmerksamkeit den stressrelevanten Aspekten einer Situation zuwenden; 2. „kognitive Vermeidung“(cognitive avoidance): Aufmerksamkeit von stressbezogenen Informationen ablenken (Krohne 1993)
Modellernen
„Bei Tier und Mensch sind Tendenzen zu beobachten, durch Nachahmung oder Beobachtung des Verhaltens anderer in einer bestimmten Situation von diesem Verhalten zu lernen und ähnliches […] Verhalten zu zeigen. Insbesondere Menschen können auch durch Beobachtung eines Modells […] nicht nur neue Reaktionen oder Verhaltensweisen lernen, sondern auch ihre alten modifizieren oder verstärken. Dabei ist es ohne Belang, ob der Betreffende sein neues Modellverhalten bereits in der Situation zeigt oder danach“ (Kron, 2009, S.189).
N
Neuron
Nervenzelle
Noradrenalin
Nervenüberträgerstoff
Neurotransmitter
Chemische Substanzen, die als Botenstoff bei der Übertragung der Erregung an den Schaltstellen der Nervenzellen - den Synapsen - freigesetzt werden und dadurch bestimmte hemmende oder erregende Effekte hervorrufen
O
OSHA
Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (engl. Occupational Safety and Health Administration)
Ottawa-Charta
ist das Schlussdokument der ersten internationalen Konferenz über Gesundheitsförderung 1986, das bis heute als Leitfaden und Inspiration der Gesundheitsförderung dient
P
P-E-Fit-Modell
...besagt, dass die Entstehung von Stress eng mit dem Gleichgewicht und der Passung zwischen Anforderungen und Ressourcen zusammenhängt
Positive Psychologie
Strömung der Psychologie, die nach Auhagen (2004) auf drei Hauptpfeilern gründet: 1. Ausrichtung auf das Positive (wie personale und soziale Ressourcen); 2. Anspruch auf wissenschaftliche Fundierung; 3. Verfolgung des Ziels, positiv auf das Erleben und Verhalten von Menschen zu wirken
Post-traumatische Belastungsstörung PTSD
Muster von Symptomen (Vermeidung und emotionale Erstarrung, Übererregung, Wiederdurchleben), das in der Regel nach dem persönlichen Erleben oder Bezeugen eines traumatischen Ereignisses auftritt
Prävalenz
in der Epidemiologie: Häufigkeit aller Fälle einer bestimmten Krankheit in einer Population zum Zeitpunkt der Untersuchung; als Perioden-Prävalenz auf einen bestimmten Zeitraum (z.B. ein Jahr) bezogen
Prävention
Vorbeugung, Verhütung, die Entstehung oder Ausbreitung von Krankheiten verhindernd
Primär
zuerst, zunächst, als erstes
Problem
„Ein Individuum steht einem Problem gegenüber, wenn es sich in einem inneren oder äußeren Zustand befindet, den es aus irgendwelchen Gründen nicht für wünschenswert hält, aber im Moment nicht über die Mittel verfügt, um den unerwünschten Zustand in den wünschenswerten Zielzustand zu überführen.“ (Dörner, 1979, S. 10)
Problem-focused coping
der Versuch, eine stressreiche Situation zu bewältigen, indem man die Ursachen ergründet und beseitigt, sowie mögliche Handlungswege reflektiert und umsetzt
Problemlösung
„Unter Problemlösen versteht man das Bestreben, einen gegebenen Zustand (Ausgangs- oder Ist-Zustand) in einen anderen, gewünschten Zustand (Ziel oder Soll-Zustand) zu überführen, wobei es gilt, eine Barriere zu überwinden, die sich zwischen Ausgangs- und Zielzustand befindet.“ (Hussy, 1983, S. 114)
Projektion
Abwehrmechanismus, bei dem die eigenen unerträglichen, unerwünschten Gedanken und Gefühle einer anderen Person oder einem Gegenstand zugeschrieben werden
prospektive Langschnittstudien
Untersuchungsansatz, bei der eine oder mehrere Stichproben mehrfach hintereinander über einen längeren Zeitraum untersucht werden (Margraf & Schneider, 2008, S.712)
Psycho-Neuro-Immunologie
interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit der Interaktion zwischen psychischen Prozessen und dem Nerven- und Immunsystems befasst
psychophysisch
geistig-körperlich
Psychose
Schwere psychische Störung, gekennzeichnet u.a. durch Realitätsverlust, radikale Persönlichkeitsveränderung;
R
z.B. Schizophrenie
Reaktionsbildung
Reduktion
Abwehrmechanismus: ein Triebimpuls aus dem Unbewussten wird dadurch abgewehrt, dass eine entgegengesetzte Verhaltensweise entwickelt wird (z.B. exzessiv Sorgen um eine eigentlich ungeliebte Tochter)
Relatives Risiko
Herabsetzung, Verringerung
Ressourcen
besagt, um wie viel wahrscheinlicher eine Krankheit bei Trägern des Risikofaktors auftritt als bei Personen, die diesen Risikofaktor nicht tragen
Ressourcenkonservierung
alle Faktoren, auf die eine Person zurückgreifen kann, um den Umgang mit einer bedrohlichen, belastenden Situation zu erleichtern; Ressourcen können sowohl aus der Person selbst als auch der Situation geschöpft werden
Risikofaktorenmodell
Modell von Hobfoll, demzufolge Menschen danach streben, für sie bedeutsame Ressourcen zu entwickeln und zu erhalten, was in engem Zusammenhang mit Gesundheit und Wohlbefinden gesehen wird
S
erklärt das Zustandekommen verschiedener Krankheiten anhand statistischer Wahrscheinlichkeiten, auf Basis der Identifikation von Faktoren, die bei Erkrankten entweder häufiger oder seltener als bei Personen ohne diese Erkrankung auftreten (z.B. Alter, genetische Prädisposition, Ernährung, Bewegung, berufliche Situation)
Salutogenese
Konzept der Gesundheitsentstehung (von Antonovsky)
Schizophrenie
Seelische Erkrankung (Psychose); Symptome u.a. Wahnvorstellungen, Halluzinationen
Selbstattribution
Erklärung des eigenen Verhaltens
Selbstbehauptung
besteht aus drei Komponenten: 1. Fähigkeit, Gefühle zu akzeptieren und auszudrücken (Ärger, Zuneigung, sexuelle Gefühle); 2. Fähigkeit, Gedanken und Gefühle offen auszusprechen (auch wenn diese von der Meinung anderer abweichen); 3. Fähigkeit, für persönliche Rechte einzutreten (Stein, Book & Reit, 2009)
Selbstkonzept
das Bild, das eine Person von sich selbst hat, wozu auch Gedanken, Gefühle sich selbst gegenüber gehören; entsteht u.a. durch Selbstwahrnehmung und Beurteilung durch andere
self-fulfilling prophecy
(selbsterfüllende Prophezeiung) ist eine Vorhersage, die sich selbst bestätigt, aus dem Grund, dass unsere Überzeugungen und Erwartungen unsere eigenen Handlungen und Verhaltensweisen beeinflussen, wodurch die Vorhersage eintrifft
sekundär
nachfolgend (wörtl. als zweites)
in sensu
In der Vorstellung
Serotonin
Neurotransmitter
soziales Netzwerk
Begriff aus der Gemeindepsychologie, der das informelle und alltägliche Hilfsystem durch Verwandte, Eltern, Freunde, Bekannte etc. bezeichnet und aus den Netwerkdimensionen Struktur (Größe, Vernetzung und Dichte), Relation-Interaktion (Dauer, Frequenz und Art der Kontakte), Inhalt und Funktion (Unterstützung oder auch Belastung der Akteure) und Evaluation (etwa Zufriedenheit) besteht (Laireiter, 1993)
soziale Unterstützung
die Interaktion zwischen zwei oder mehr Menschen, bei der es darum geht, einen Problemzustand, der bei einem Betroffenen Leid erzeugt, zu verändern oder zumindest das Ertragen dieses Zustands zu erleichtern (Schwarzer, 2000). Kann verschiedene Formen annehmen: instrumentell, emotional, evaluativ und informationell
Spiritualität
stammt laut etymologischen Angaben vom mittellateinischen Begriff ‚spiritualitas’ und bedeutet ‚Geistigkeit/geistiges Wesen’ (vgl. Duden Etymologie, 1997); definiert Spiritualität als „… subjektiv gestalteter, aktiver Bezug zu einer übergeordneten Wirklichkeit“ Schnell (2009)
stellvertretende emotionale Konditionierung
Personen durch Beobachtungslernen nicht nur Wissen und Fertigkeiten erwerben, sondern auch emotionale Reaktionen erlernen
Stressbewältigung
sich ständig ändernde kognitive und verhaltensbezogene Anstrengungen zur Handhabung externer und interner Anforderungen, die von der Person als die eigenen Ressourcen beanspruchend oder überfordernd angesehen werden (Lazarus & Folkman, 1984)
Stress management
umfasst eine Vielzahl psychischer Techniken und Strategien, die Stresserlebnisse reduzieren und handhaben helfen
Stressoren
Die Anforderungen der Umgebung, die ein Ungleichgewicht erzeugen, nennt man Stressoren. Diese können intern, also innerhalb einer Person, oder durch die externe Umgebung entstehen (Zimbardo & Gerrig, 2004)
Stressprävention
Stressprävention bezieht sich auf Konzepte und Maßnahmen, die einerseits das Entstehen von Stresssituationen wirkungsvoll reduzieren und andererseits Kompetenzen für einen besseren Umgang mit Stresssituationen vermitteln können. Man unterscheidet dabei zwischen Maßnahmen der Verhaltensprävention und Maßnahmen der Verhältnisprävention
Sublimierung
Abwehrmechanismus aus der Psychoanalyse, bei dem Triebenergie umgelenkt wird in kulturell wertvolle und sozial anerkannte Verhaltensweisen
Suizid
Selbsttötung
Suppression
Abwehrmechanismus aus der Psychoanalyse, bei dem unerwünschte Triebe, Gedanken und Gefühle unterdrückt werden
Syndrom
verschiedene Krankheitszeichen, die gleichzeitig auftreten
Sympatikus
Teil des vegetativen Nervensystems, das auf stimulierende Reize reagiert; Gegenspieler des Parasympatikus
T
Transformational coping
problemorientiertes Verhalten, das sowohl auf die Lösung einer stressreichen Situation, als auch auf deren Umwandlung in eine Chance gerichtet ist (z.B. Eine Möglichkeit zur persönlichen Reifung oder einen Nutzen für das soziale Umfeld) (Kobasa, 1982)
Typ A Persönlichkeit
ein Muster von Persönlichkeitseigenschaften, z.B. Ungeduld, Aggressivität, Ehrgeiz und Konkurrenzdenken
Typ-A-Verhalten
Verhaltensmuster, das sich durch eine hohe Leistungs- bzw. Wettbewerbsorientierung, beruflichen Ehrgeiz, verstärktes Konkurrenzverhalten, Ungeduld, ständige Kontrollambitionen und einen erhöhten Muskeltonus auszeichnet
V
Valenz
Wertigkeit
Vasokonstriktion
Verengung oder „Zusammenschnürung“ von Blutgefäßen
vegetatives Nervensystem
autonomes Nervensystem, d.h. vom Willen unabhängig
Verdrängung
Triebwünsche, Vorstellungen oder Gedanken eines Menschen, die nicht befriedigt werden dürfen, werden aus dem Bewußtsein ins Unbewußte verdrängt und daran gehindert, wieder ins Bewußtsein zu treten
Verhaltenstherapie
eine auf der empirischen Psychologie basierende psychotherapeutische Grundorientierung. Sie umfasst störungsspezifische und unspezifische Therapieverfahren, die aufgrund von möglichst hinreichend überprüftem Störungswissen und psychologischem Änderungswissen eine systematische Besserung der zu behandelnden Problematik anstreben. Die Maßnahmen verfolgen konkrete und operationalisierbare Ziele auf den verschiedenen Ebenen des Verhaltens und Erlebens (behavioral, subjektiv, physiologisch..), leiten sich aus einer Störungsdiagnostik und individuellen Problemanalyse ab und setzen an prädisponierenden, auslösenden und/oder aufrechterhaltenden Problemänderungen an. Die in ständiger Entwicklung befindliche Verhaltenstherapie hat den Anspruch, ihre Effektivität empirisch abzusichern (Margraf, 1996)
Vermeidungs - Vermeidungskonflikt
Konflikt der entsteht, wenn sich eine Person zwischen zwei gleichwertig unerwünschten und unangenehmen Alternativen entscheiden muss
virale Infektion
durch einen Virus verursachte Infektion, z .B. durch einen Hepatitis-Virus Virus Krankheitserreger, z.B. der Hepatitis
vital
vita=Leben; das Leben betreffend, lebenstüchtig
in vivo
in der normale Umgebung/im “natürlichen“ Feld
vulnerabel
siehe Vulnerabilität
Vulnerabilität
einem Menschen innewohnendes Risiko, an einer bestimmten Krankheit zu erkranken
W
WHO
Abkürzung für die Weltgesundheitsorganisation (engl. World Health Organisation), die als Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen fungiert
Wirksamkeitserwartung
Überzeugung, dass man erfolgreich ein bestimmtes Verhalten ausführen kann, das erforderlich ist, um Ergebnisse zu erzielen
Wohlbefinden
die optimale Gesundheit, verbunden mit der Fähigkeit, vollständig und aktiv in körperlichen, emotionalen, geistigen, sozialen und sich in der Umwelt befindlichen Gesundheitsbereichen zu funktionieren (Zimbardo & Gerrig, 2008)
Work-Life-Balance
Qualität und das Verhältnis verschiedener Lebensbereiche (z.B. Arbeit und Freizeit, Arbeit und Familie)
Z
zentral
zentrale Wirkung das zentrale Nervensystem betreffend