1. Kunst- und Kulturgeschichtliche Hintergrundinformation zum Objekt
Die Schlacht bei Nördlingen war Dreh- und Angelpunkt des Dreißigjährigen Kriegs in Deutschland im 17. Jahrhundert. Das vorliegende Gemälde stammt aus dieser Zeit und wird in die Epoche des Barock eingeordnet. Epochale und geschichtliche Hintergrundinformationen dazu werden hier erläutert.
2. Hintergrundinformationen
2.2. Geschichtlicher Aspekt
Das Gemälde zeigt die Schlacht von Nördlingen am 5. und 6. September 1634 während des Dreißigjährigen Kriegs. Es kämpften die Truppen des spanisch-kaiserlich-bayerischen Bundes unter der Führung der habsburgischen Vetter Kardinalinfant Ferdinand und König Ferdinand von Ungarn gegen die Truppen des Heilbronner Bundes (die Schweden und ihre deutsch-protestantischen Verbündeten) unter der Führung von Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar und Feldmarschall Gustav Horn. Das Treffen endete „mit einem totalen Sieg der beiden Habsburgern, welcher auch den Zusammenbruch der gesamten schwedischen Macht in Süddeutschland nach sich zog“ (Engerisser;Hrncirik: Nördlingen 1634. S. 13).
Im Zeichen des dreißigjährigen Kriegs kämpften katholische/kaiserliche gegen protestantische Truppen, um die Hegemonie in Deutschland und Europa zu erlangen. Es war ein Religionskrieg, der 1618 startete und 1648 beendet wurde.
Nördlingen wurde deshalb zentral, weil sie als Handelsstadt der Schweden galt und das kaiserliche Heer unter dem Befehl von Ferdinand von Ungarn wollte diese Einkommensquelle der Schweden zerschlagen. Aufgrund des Sieges der Habsburger Truppen entschloss sich Frankreich, an der Seite der geschwächten Schweden einzugreifen und in er Folge erlebte der Dreißigjährige Krieg eine erhebliche Wendung. Dieser Krieg endete mit dem gesamteuropäischen Friedenskongress von Münster und Osnabrück im Jahre 1648.
Auch fränkische Truppen unter der Führung von Herzog Bernhard nahmen an dieser Schlacht teil.
- Engerisser, Peter; Hrncirik, Pavel: Nördlingen 1634. Weißenstadt, 2009. 1. Aufl.