3. Verbindung des Objekts zur Literatur des Mittelalters

1. Legenda aurea

Die Legenda aurea von Jacobus de Voragine, die die Legenden von zahlreichen Heiligen erzählt, überliefert auch einige Legenden vom Heiligen Sebastian.


„Da gebot Diocletianus, daß man ihn mitten auf dem Feld an einen Pfahl binde,

und sollten die Kriegsknechte auf ihn mit Pfeilen schießen. Da schossen sie so

viele Pfeile auf ihn, daß er stund gleich einem Igel. Und gingen darnach von ihm

und wähnten, er wäre tot. Aber über wenige Tage, so stand er gesund auf der

Treppe vor des Kaisers Palast, und da die Kaiser kamen, strafte er sie zorniglich

um die Pein, die sie den Christen antaten.“ (S.131)

 

Diese Legende vom Heiligen Sebastian stimmt mit dem Gemälde überein. Es repräsentiert sein Pfeilmartyrium und seine Heiligung durch die Überwindung des leiblichen Körpers.

 


Weiterführende Literatur:
Benz, Richard (Übers.): Die Legenda aurea des jacobus de Voragine. Heidelberg 1925